Donnerstag, Dezember 29, 2005

 

Indiana Jones und die Gaerten von Yazd

Yazd ist gegenüber dem Hektik- und Stressmoloch Teheran eine eher verschlafene Wüstenstadt. Nachts von 21 Uhr - 9 Uhr werden die Bordsteine nach oben geklappt und die mittägliche Siesta dauert von 9 - 22 Uhr, so kommt es einem jedenfalls vor :) Aber dieses Tempo tut auch mal ganz gut. Schön war, dass es tatsächlch geklappt hat und wir, wie in Esfahan verabredet, Claudia und René an unserem Backpacker angetroffen haben. Mit den beiden und ihrem Wohnmobil "Emma" sind wir dann auch gleich am nächsten Tag zu den Feuertempeln und den Grabstätten der Zoroastrier gefahren. Diese hochgelegenen Ruinen waren etwas außerhalb der Stadt und lieferten atemberaubende Aussichten über Yazd, die Wüste und die kargen Berge. Abends waren wir eingeladen zu einem herzhaften Wohnmobil-post-Weihnachtsschmaus. Danke abermals Claudia und René :-)

Eine lustige Anekdote will ich Euch nicht vorenthalten. An unserem Downtown-Nachmittag verirrten sich Marius und ich an die Doulat-Gärten der Stadt. Leider war diese von hohen Mauern umzogene Anlage während der Wintermonate geschlossen, einsam und verlassen. Angetrieben von juvenilem Abenteuertrieb entdeckten wir jedoch bald "Die Lücke". In einer dem Eingang benachbarten Baustelle entdeckten wir eine Kellertreppe, an deren Ende ein Licht zu sehen war. Kurz Maß genommen, war uns klar: Das Ding geht unter der Mauer durch und führt uns in die sagenumwobenen Gärten von Yazd. In bester Indiana Jones Manier kletterten wir nun durch das winzige Loch, danach per Hexenleiter heraus aus dem Loch, hinauf ins gelobte Land. Oben angekommen, mein Weihnachtspoloshirt dreckig wie die Straße, von der Hose ganz zu schweigen, musste ich jedoch schnell feststellen, dass es mich ca. 5 Meter neben der Mauer herausgespült hatte und ich somit nach wie vor außerhalb der vermeintlich so tollen Gärten stand. Diese entpuppten sich bei späterem Blick durch ein Tor alles andere als toll. Genau genommen glichen sie in Form und Farbe eher meinem mittlerweile unreinigbar verdreckten Polo. Der berühmte Satz mit X. Umso herzlicher war dann dafür am Abend der Abschied von Claudia und René, die uns in der kurzen Zeit doch ziemlich ans Herz gewachsen sind. Eigentlich sollte jetzt gleich noch ein kurzer Blog und wie immer ein paar Bilder zu Persepolis folgen, wo wir uns derzeit befinden. Aber da ich leider nicht weiß, ob es diese sensationellst abartigst lahme Internetverbindung überhaupt noch zulässt, diesen vorliegenden Blog zu veröffentlichen, möchte ich mich bereits jetzt mit den besten Wünschen für einen gelingenden Rutsch nach 2006 verabschieden. Morgen reisen wir nämlich weiter nach Bam, der uralten, einstigen Kulturhochburg, die vor zwei Jahren so schlimm von einem Erdbeben heimgesucht wurde. Dort werden wir wohl keinen I-Net Anschluss haben. Gleich danach geht es dann weiter nach PAKISTAN! Wer weiß, wann ihr das nächste Mal von uns hören werdet.

Deshalb lasst die Korken knallen und zündet ein Feuerwerk, das sich gewaschen hat :)

Ein Gutes Neues und noch viel mehr wünscht Euch
Euer David

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