Sonntag, März 26, 2006

 

Unterwegs im Jurassic Park

Flores, bedeutet "Blumen" auf Portugiesisch, und zu Recht haben die kolonialen Eroberer einst diese östliche Insel Indonesiens auf diesen Namen getauft.

Das Land ist unendlich schön, reich an zahllosen Schätzen aus Flora und Fauna und überhaupt noch gänzlich naturbelassen. Man reist hier durch ein Land vor unserer Zeit, und es ist einfach nur herrlich. Überall begegnen einem die vor Seelenkraft lachenden und hübschen Gesichter, man reist durch absolut atemberaubende Landschaft, geprägt von rauchenden Vulkanen, grüngrüngrünem Dschungel und endlosen Sandstränden. Wir wandern durch traditionelle Dörfer mit Totempfählen, tauchen mit Haien und erstarren ehrführchtig vor den Komodo-Drachen. Wir sammeln Korallen, lauschen den Gitarrenklängen und den Gesängen, die an jeder Straßenecke gefeiert werden, trinken dabei Reiswein, kauen die berauschenden Beetlenüsse, und zwischendurch fahren wir stundenlange Busfahrten, die aufgrund der vorzeitlichen Topographie ausschließlich nur aus Kurven bestehen.

Flores - unverbraucht und wunderbar.

Das Highlight fand jedoch zweifelsohne am Tag eins unserer Ankunft auf Flores statt. Dort nämlich mieteten wir zusammen mit Steve, unserem Weggefährten aus Südafrika, ein Boot, welches uns durch die absolut bezaubernde Insellandschaft - welch ein geglückter Wurf der Natur - direkt nach Rinca zu dem "Komodo-Nationalpark" brachte. Auf dem Weg dorthin, als unser Kutter quasi von Delphinen und Schildkröten begleitet wurde, bekamen wir schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, was uns dort an erstaunlicher Tierwelt noch alles erwarten sollte. Auf Rinca leben nämlich die zuvor schon erwähnten Komodo-Drachen. Es handelt sich dabei um bis zu drei Meter lange fleischfressende Riesenechsen, die ganze Büffel verschlingen können.

Mit gehöriger Ehrfurcht und einen Hauch von Horror betraten wir also die Insel. Und es war wie im Jurassic Park. Die Landschaft, die Stille, die Spannung - unweigerlich kamen die Assoziationen mit diesem Spielberg- Filmmonument auf. Dann die Begegnung mit diesen ungeheuerlichen Reptilien: RIESENGROSS. Es ist wohl das nächste, was auf der Erde noch an die Dinosaurier erinnert. Völlig gebannt und verängstigt von diesen Bestien - noch eine Woche zuvor wurde einem Guide ein Stück Arm herausgebissen, und er liegt noch immer im Krankenhaus - verfolgen wir jede ihrer trügerisch langsamen Bewegungen. Es fällt mir nicht schwer zu sagen, dass es wohl einer der aufregendsten Momente meiner bisherigen Reise war.
Als wären es der Tageserlebnisse noch nicht genug, wurde unsere Rückfahrt nach Labuanbajo, dem verschlafen Fischerstädtchen, in dem wir wohnen, zusätzlich noch mit einem absolut superben Schnorchelausflug versüßt.

Blumige Grüße,

Euer David

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Mit dem Colalaster auf eine Insel in einer anderen Zeit

Per Inselhopping durch Lombok und Sumbawa nach Flores oder Komodo, so war Davids und mein Plan, als wir in Balis östlichstem Hafen herumlungerten und nach einem geeigneten Transportmittel Ausschau hielten. Nach einem bisschen Hin und Her und ein paar doch etwas dubiosen Diskussionen mit selbsternannten "Reiseveranstaltern", entschieden wir uns schließlich für einen in die Jahre gekommenen Colalaster, welcher exakt die gleiche Route anvisiert hatte wie wir. Welch ein Glück!

Und so schipperten wir glücklich und zufrieden los vorerst mit dem Fährschiff in die Nacht dem vier Stunden entfernten Lombok entgegen, von wo aus wir mit dem Laster die eigentliche Fahrt beginnen wollten. Dort angekommen bemerkten David und ich dann "hautnah", dass wir offentsichtlich nicht die einzigen waren, die den Colalaster gebucht hatten. Denn es galt nun, insgesamt sechs Personen im nun doch etwas winzig erscheinenden Fahrerhäuschen unterzubringen. Wir, drei Indonesier plus David und ich, sowie der Fahrer kneteten und falteten unsere Körper, bis wir schließlich bereit waren, für die bevorstehende 20-stündige Fahrt durch die im Cockpit äußerst schwül erscheinende Sommernacht. Wir hätten uns dabei sicher alle sehr gerne mehr unterhalten, doch da David und ich kein Indonesisch sprechen, und für eine ausschweifende Gebärdensprache eindeutig zu wenig Platz war, blieb uns allen nur die Sprache, die jeder versteht, die des verschmitzten einander Angrinsens und die des höflich einander Zulächelns :)

Als wir nach einer weiteren Fährfahrt unseren Trip in Sumbawa fortsetzten, und unser Limonadenlaster dort von Schlagloch zu Schlagloch schaukelte, war, als hätten wir eine Zeitreise unternommen. Wir eierten und schwankten auf der vom Monsun aufgeweichten Matschstraße durch den Dschungel Sumbawas, die, wie David und ich völlig fassungslos feststellten, die einzige Ostwestverbindung der gesamten 400 km breiten Insel ist. Wir bremsten für Kühe, Ziegen, Schafe und Fußbälle, fuhren vorbei an Schilfhütten, Wasserbüffeln, quietschenden Affen und Reisfeldern und wunderten uns immer wieder, wo all die fröhlich im nirgendwo am Straßenrand spazierenden Kinder wohl eine Schule finden wollten. Es war ein völlig surreales Bild, das noch durch die vielen selbstgebastelten Pferdekutschen, die uns entgegenkamen, verstärkt wurde. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf der Farm der zwei mitreisenden Einheimischen angekommen (sie bestand aus zwei Schilfhütten und einer Bambusveranda), machten wir erst einmal Pause. Und David und ich wurden gleich mit allen möglichen exotischen Früchten sowie einem eigens für uns arrangierten Hahnenkampf!!!! äußerst freundlich in dieser für uns bisher völlig unbekannten Welt begrüßt.

Als wir nach der 24-stündigen Zeitreise in Bima ankamen, durften sich unsere gebrochenen Glieder dann schließlich noch am täglichen Wahnsinn des öffentlichen Nahverkehrs erfreuen: Wir fuhren zu 17.!!! im MINIbus, wobei die Frauen, die sich nicht gerade übergaben oder Kinder stillten, vor jeder rasant angefahrenen Kurve Stoßgebete zu ihrem jeweiligen Stammesgott in den Abendhimmel ausstießen. Am Ziel angekommen klapperten wir weiter mit der Pferdekutsche an den Hafen, wo die nächste Fähre schon auf uns wartete.

Mit vielen Grüßen aus Sumbawa

euer marius

Foto: Kinder an und auf dem Schulbus von Sumbawa

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Dienstag, März 21, 2006

 

Bromo - Sublim

Viel, viel Hirnschmalz hab ich in vielen, vielen Stunden verbraten, um ein Wort zu finden, welches die unausdenkbar faszinierende Landschaft des Nationalparks um den Vulkan Bromo am besten beschreiben könnte. Und dann, auf einmal schoss es mir aus den Tiefen meines Englischexamens ins Gedächtnis: Sublim!
"Das Sublime bzw. Erhabene ist mit dem Gefühl von Unerreichbarkeit und Unermesslichkeit verbunden. Es löst Erstaunen aus, das mit Ehrfurcht verbunden ist" (Wikipedia). Ehrfürchtig, wahrhaftig standen wir da und waren mindestens völlig überwältigt von dem gewaltigen Vulkangespann, welches sich auf 2700 Metern Höhe Richtung Himmel streckt.

Am ersten Morgen nach unserer Ankunft brachen Marius und ich um 3.30 Uhr in finsterer Nacht auf und machten uns auf den einstündigen Weg, von unserem Guesthouse (welches genialerweise direkt am gigantischen äußeren Kraterrand stand) hinunter durch den Hauptkrater und dann wieder hinauf auf den Vulkankegel des Mt.Bromo, um von dort den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war der Himmel voller schwarzer Wolken der ausklingenden Regenzeit, so dass ein Bilderbuchsonnenaufgang nicht in Frage kam. Dennoch harrten wir aus auf dem schmalen, im Radius jedoch riesigen Grat, und warteten auf das hereinbrechende Tageslicht.

Angerührt von der geheimnisvollen und fast schon heiligen Atmosphäre wie die eines fernen Sternes, zückte ich meinen Musikstab, lauschte Grönemeyers "Der Mond ist aufgegangen" und blickte andächtig in die schwindende Nacht. Und im selben Moment, als die letzten Akkorde des Liedes ausklangen, schimmerten urplötzlich zwei Ahnungen von Sonnenstrahlen in vager, warmer Morgenröte über das mit einem Mal zu sehende majestätische Lavafeld herein, nur um einige Sekunden später genauso schnell für immer und ewig wieder zu verschwinden. Was blieb, war das graukalte Licht der Dämmerung, die sie ab dann immer weiter ausleuchtete, diese aschfahle Weite, immer wieder unterbrochen von den zerklüfteten Furchen und Schneisen der Verwüstung einstiger Eruptionen, und sie glitzerte und spiegelte auf den zu glattem Stein gewordenen Ascheflächen in hellem Grau den dämmernden Morgenhimmel wider - Sublim!

Ich könnte noch ewig philosophieren und schwärmen von diesem wundersamen und magischen Moment, aber ich übergebe ihn an dieser Stelle einfach der Fantasie eines jeden, der dies durchliest.

Im weiteren Tagesverlauf klärte der Himmel dann glücklicherweise etwas auf, und wir kamen bei unserer Tageswanderung in, um, und mitten durch den Mt.Bromo aus dem Staunen fast nicht mehr heraus.
Das Besondere an dieser Gegend ist, dass sie gleich drei mächtige Vulkane umfasst, die man bei klarer Sicht allesamt sehen kann. Zwei der beiden Vulkane sind noch munter aktiv, und so schwillt einem je nach Wind immer wieder der Schwefelgeruch des pausenlos dampfenden Mt. Bromo in die Nase, während man gleichzeitig im 20-Minutentakt von oben herab von feinen Ascheteilchen beschneit und bestäubt wird. In diesem Rhythmus nämlich rülpst der Mt. Semeru regelmäßig seine kleinen Auswürfe herauf und überlässt sie den Armen des steten Windes, der deren Partikel dann landwärts verteilt.

Bei hellem Tageslicht und bei relativ klarer Sicht noch ein zweites Mal den Bromo zu besteigen und auf dessen Kraterrand zu stehen, bevor wir uns auf den Heimweg machten, toppte dann noch einmal alles bisher Gesehene. Ich erspare mir hierzu jedoch alle Formulierungen und verweise auf die Bilder in unserem Fotoalbum, die ein besseres Zeugnis abliefern dürften, als ich es in Worte jemals zu fassen vermag.

Überwältigt,

Euer David

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Donnerstag, März 16, 2006

 

Mein erster Geburtstag auf indonesischem Gewässer

Keine 5 Minuten des 14. März waren vergangen, als ich in allerbester Titanic Manier mein neues Lebensjahr quasi im Flug entgegenstürmen durfte. Darf man sich eigentlich ein noch tolleres Geschenk wünschen, als irgendwo zwischen Singapore und Jakarta auf dem weiten, klaren Meer die totale Freiheit zu spüren, mit dem böigen Seewind in den Haaren und nichts weit und breit zu sehen, als die sich endlos fortsetzenden und im Vollmond silbern glitzernden Wellen. Ich glaube nicht.
Umso schöner, dass mir dieses tolle Erlebnis, welches Marius und ich bereits schon einmal in der untergehenden Abendsonne "üben" durften, gegönnt war. Ein großer Matrosensalut geht hier an den Kapitän und die gesamte Brücken-Crew unseres 1300 Seelendampfers, die uns so herzlich willkommend in ihrer Mitte aufnahm und mir diesen unvergesslichen Geburtstagsmoment bescherte.

Nicht minder genial war der weitere Verlauf meines Ehrentages. Gemeinsam mit Marius und Laurence, einem holländischen Weggefährten, hieß es nämlich am Nachmittag "Spiel, Spaß und Spannung" im Anchol Dreamland. In einen Freizeitpark zu gehen, ist vielleicht nicht das Naheliegendste, was einem in den Sinn kommt, wenn man zum ersten Mal in einer Stadt wie Jakarta den Fuß aufsetzt. Aber dieser ausgefallene Wunsch wurde am Ende von allen als ein voller Erfolg verabschiedet. Nicht nur säbelten wir mit der Achterbahn durch die unfassbar schwüle Luft und blickten vom Riesenrad über die Großstadt, sondern wir kamen außerdem in den Hochgenuss einer verjüngenden Erfrischungsorgie. Das große Tageslicht-Finale nämlich spielte in dem direkt benachbarten, riesigen Erlebnisschwimmbad.

Wie in den besten Gengenbacher Freibadzeiten tobten wir durch die Strömungskanäle, unter die Wasserfälle, durch die Bällchenbäder und über die Sonnenterrassen. Das unbestrittene Highlight stellten jedoch die zahllosen Langdistanzrutschen dar, die wir allesamt im Sturme nahmen und daran eine Freude hatten wie eine Kuh an ihrem Kälblein :)

Mit Chlor in den Augen, Meeressalz in den Haaren und einem abschließenden Bier in den Kiemen ließ es sich sehr glücklich schlafen.

Euer David

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Mittwoch, März 15, 2006

 

Mit dem Pelni-Schiff nach Jakarta

Fast sieben Wochen ist es her, als ich in Thailand ankam und dort mein Reisetempo inmitten der vielen Rucksacktouristen deutlich drosselte, um das Meer, die Landschaften und die Megastädte Thailands und Malaysias zu genießen.

Ab Singapore war mit Festland aber erstmal Schluss, und so mussten David und ich (wieder gemeinsam unterwegs) uns überlegen, wie wir uns die nächsten ca. 1050 km bis Java über Wasser halten könnten. 'Mit einem Schiff von Pelni' lautete die einzig nicht fliegende Antwort, und so checkten wir bereits am Vorabend des Ablegens in der Economy-Class der Dobonsolo, einem riesigen Passagierschiff, ein.
Da lagen wir nun tief unten im Bauch des Schiffes, dicht gedrängt auf ordentlich aufgestellten Holzpritschen zusammen mit ca. 1200 nichteuropäischen Reisenden, welche ebenfalls die 28-stündige Schiffsreise auf kleinstem Raum der Schlafunterkunft in Angriff nahmen.Mitten unter all den Menschen der 'Unterklasse', darunter viele Familien und Kettenalleswegraucher, mussten David und ich unweigerlich und unentwegt schmunzelnd an Leonardo DiCaprio denken, welcher auf der Titanic in gleicher Umgebung hauste, bevor er begann, an Deck umher zu streunen, um das Schiff zu erobern.
So zogen auch wir los über die Decks und durch die Gänge und suchten nach Abwechlung. Die kam auch zur Genüge, denn aufgrund unserer europäischen Erscheinung fielen wir beide sowie Laurence aus Holland, den wir an Deck trafen, auf wie bunte Hunde und wurden von allen Seiten mit einem freundlichen "Hey Mister" oder "Hello my Friend" begrüßt, bevor man uns nach unserer Herkunft und unseren Reiseplänen etc. befragte. Auch die Schiffscrew schien sich der Besonderheit ihrer "Fracht" bewusst zu sein, denn es dauerte nicht lange, bis wir eine Einladung zum Besuch der Kommandobrücke des riesigen Schiffes erhielten. Dort angekommen erklärte uns der diensthabende Offizier bei Tee und Spritzgebäck sichtlich erfreut über die Abwechslung alle Details der dortigen Apparaturen und des gesamten Schiffes. Wir lungerten so noch etliche Zeit auf der Brücke herum, und nachdem David die im Deutschen verfasste "Isotemp-Glasverbund-Hitzeschutzausrüstung-2000-Gebrauchsanweisung" für den dritten Offizier ins Englische übersetzt hatte, erhielten wir Passierscheine für beinahe das gesamte Schiff, welche wir als Erstes dafür verwendeten, die "Leonardo-DiCaprio-am-Bug-der-Titanic"-Szene nachzustellen.

Ein weiteres Highlight nach dem Hineinfeiern in Davids Geburtstag, erlebten wir, als wir am Folgetag der erneuten Einladung eines Schiffsoffiziers nachkamen, das Einlaufen des Schiffes von der Kommandobrücke aus zu beobachten. Dort war nämlich von der Lockerheit des Vortages nichts mehr zu spüren. Die Brücke war mit Offizieren und Steuermännern(-frauen) voll besetzt, alle höchst konzentriert auf ihren Posten, um den 3800-Tonnen-Koloss in den von der See aus winzig wirkenden Hafen Jakartas scheinbar millimetergenau zu manövrieren. Echte Maßarbeit!
Als das Schiff mitten im engen Hafen nach einer tollkühn wirkenden 180-Grad-Drehung am vorgesehenen Anlegeplatz geparkt hatte, ging es hinaus ins Gefecht, unseren Weg durch die Menschenmassen von Jakartas Hafen bahnend, um dort im wilden Treiben unsere Reise wieder auf dem Landweg fortzusetzen.

Mit vielen Grüßen, Ahoi,
euer marius

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Die laengste Bratwurst von Singapore

Mitten in Chinatown war es, als ich plötzlich auf deutsche Blasmusik aufmerksam wurde, die von "Erich's Würstelstand" zu mir herüberschallte. Dort, am selbsternannten "last sausage kiosk before the equator" wurde sie also gegrillt, die längste Bratwurst Singapores. Ganz klare Sache, dass ich mir das nicht entgehen lassen durfte. Im Zuge der WM-Vorbereitung, organisiert die deutsche Botschaft und das Goethe-Institut hier regelmäßig irgendwelche "Discover Germany" Aktionen, um für unser schönes Heimatland zu werben. Wie gut, dass ich just an diesem Tage mein einzig sauber verbliebenes Shirt angezogen habe. Dieses habe ich auf dem Nachtmarkt von KL für stolze 3,50 Euo erworben und sollte aber eigentlich nur bei den Großbildleinwand-Abenden der bevorstehenden WM zum Einsatz kommen: das deutsche Nationaltrikot. Ich war also doch angemessen gekleidet.

Bevor es zu alledem jedoch kommen konnte, sollte ich noch einen kleinen Schwank zu der Anfahrt nach Singapore verlieren. Ich kam im Nachtbus von Kuala Lumpur gemeinsam mit meinen zwei norwegischen Wegbegleiterinnen, mit denen ich die letzten Tage gereist war. An der Grenze wurden wir aus dem Bus in die Zollgebäude von Malaysia und Singapore entlassen, um dann jeweils am anderen Ende mit den Stempeln im Pass wieder aufgesammelt zu werden.

Nachdem allerdings im Singapore Zoll genau vor uns eine Armee Chinesen die Schalter stürmte, dauerte es seine Zeit, bis wir endlich durch waren. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, als wir feststellen mussten, dass es dem Busfahrer offensichtlich etwas zu lange gedauert hatte. Der war nämlich samt Bus und gottlob nur wenigen unserer Utensilien einfach mal nicht mehr da, weg, ade, weitergefahren. Was für ein Spaß um 4.30 Uhr in der Früh.
Nach erster Konsternation randalierten wir dann allerdings solange wild gestikulierend und diskutierend über den Busparkplatz, bis wir schließlich von einem Bus desselben Unternehmens mitgenommen wurden und somit irgendwann in der Dämmerung doch noch ans Ziel gelangten.

Kurioserweise war Marius in derselben Nacht in einem anderen Bus zu einer anderen Uhrzeit quasi das allerselbe zugestoßen, wie wir am nächsten Morgen bei unserem erneuten Wiedersehen erfahren durften. Er allerdings musste den ganzen Weg zwischen den beiden Grenzen mittels eines Gewaltmarsches (7km) zu Fuß zurücklegen, weil er sich vor der Einreise nach Singapore nachträglich noch den Ausreisestempel von Malaysia organisieren musste, den er im Bus verschlafen hatte. Keine Frage, dass auch sein Bus längst über alle Berge (die es in Singapore eigentlich gar nicht gibt) war.

Singapore ist übrigens eine wirklich sensationell saubere und geordnete Stadt. Alles hier ist geradlinig, korrekt, penibel, pünktlich, lackiert und ordentlich, ohne aber dabei steril zu wirken. Die Unzahl an shopping malls ist neben der eigenwilligen Architektur des Opernhaus, der pittoresken Flussbucht mit all seinen kleinen Kneipen und eben der Sauberkeit wohl das Markanteste, was Singapore ausmacht. Marius und ich stellten uns immer wieder vor, wie es wohl wäre, wenn man direkt von Delhi hier herfliegen würde - ein Maximalkontrast sondersgleichen.

Für alle Freunde der "dunklen Seite der Macht": ein besonderes Schmankerl habe ich mir gegönnt, als ich zu der riesigen "Star Wars Exhibition" ging. Dort waren Originalkostüme, Filmmodelle, Figuren, Hintergrundinfos, Screenshots... kurzum alles ausgestellt, was ein Jedi-Herz sich nur wünschen könnte. Für zwei Stunden war ich wieder ganz Kind.

May the force be with you!
David

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Freitag, März 10, 2006

 

Auf geht's Fussballfans

"Glücklich reingelaufen", unter diese Rubrik würde wieder einmal das heutige Highlight fallen. Eigentlich wollte ich ja nur meine Fotos im "Time Square Mall" einsammeln und mich dann wieder auf den Heimweg machen, aber es sollte alles ganz anders kommen.

Ich erwischte im Aufzug dieses Rieseneinkaufzentrums nämlich den falschen Knopf und landete direkt in dem Stockwerk, in dem sich die integrierte Achterbahn und das größte Imax-Kino in Südostasien befindet. Von den unerwarteten Zuschauermassen angezogen, die sich dort vor dem Eingang tümmelten, stolperte ich zufällig in einen äußerst einzigartiges Event.

Genau heute nämlich war der originale Weltcup-Pokal, welcher sich im Vorfeld der WM derzeit ebenfalls auf einer kleinen Weltreise befindet, in Kuala Lumpur zu Besuch und der Öffentlichkeit zugänglich. Ich hatte zwar keine Eintrittskarten aber stellte mich einfach mal dumm dazu und, schwupps, stand ich auf einmal keine 20 cm entfernt von dem edlen Pokal. Ist das zu fassen? Ich stehe genau vor der Trophäe, die in ein paar Monaten doch hoffentlich unsere geliebte Nationalmannschaft in den Händen halten wird. Ein Foto gab es dann noch "für umme" obendrauf, und damit mir diese Geschichte auch jemand glaubt, stelle ich dieses doch gleich mal ganz stolz zur Schau :)

In diesem Sinne, "Fußball vor, noch ein Tor!"

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Donnerstag, März 09, 2006

 

Vom gruenen Dschungel in den Grosstadtdschungel

Nach den Tagen im richtigen Dschungel gibt es mit dem Aufenthalt in Kuala Lumpur wieder einmal ein ordentliches Kontrastprogramm. Schon von weitem sieht man die Petrona Towers, die höchsten Zwillingstürme der Welt, sich über den Häuserschluchten aufrichten, und die Großstadt zieht einen unweigerlich in seinen Bann. Kuala Lumpur ist eine großartige Stadt, wie ich finde. Gleich am Tag eins erstürmte ich mit meinen Weggenossen Grethe, Janne (aus Norwegen) und Mike (Canada) das Time Square Einkaufszentrum. Das Ding ist ein absolutes Monster von einem Shopping Mall.
Die Dimension dieses Gebäudes wird einem dann so richtig klar, wenn man plötzlich vor dem Freizeitpark steht (inklusive Achterbahn), welcher sich komplett innerhalb des Gebäudes befindet. Der helle Wahn.

Nicht weniger beeindruckend sind natürlich die Petrona Towers, auf deren Verbindungsbrücke wir uns heute früh in schwindelerregender Höhe bewegt haben.

Ein weiterer Koloss befindet sich ca. 15 km außerhalb der Stadt bei der ebenso kolossalen Batu Höhle. Dieses Mal handelt es sich um eine überdimensionale und absolut überwältigend große Hindustatue, die in goldenem Kleid vor dem Fels aufragt.

Die üblichen Verdächtigen wie Chinatown, Little India und die heiligen Stätten aller erdenklichen Religionen sind selbstverständlich auch lebhaft und pulsierend vertreten und runden das tolle Gesamtbild dieser Stadt ab. Jetzt warte ich noch den täglich pünktlich um 17 Uhr einsetzenden Regen ab und werde dann lecker Essen gehen und den Nachtmarkt ein wenig umkrempeln, frei nach dem Motto "shop till you drop."

Überdimensionale Grüße,
Euer David

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Mittwoch, März 08, 2006

 

4 Tage und 3 Naechte Regenwaldsymphonie mit Schokokuchen zum Abschied :)

Wie euch David bereits geschrieben hat, war auch ich für ein paar Tage im Regenwald unterwegs. Zusammen mit Peter aus London besorgte ich mir Essen und die Genehmigung der Parkverwaltung für die Tage und Nächte im Dschungel. Gemeinsam mit ihm habe ich dann auch in den folgenden Tagen sehr sehr viel Abenteuerliches erlebt und genossen,viel zu viel leider, um euch alles im Einzelnen ausführlich berichten zu können.

So haben wir zum Beispiel eine nicht auf der Karte eingezeichnete Regenwaldsiedlung voller Ureinwohner gefunden und festgestellen müssen, dass wir dort alles andere als willkommen waren. Danach wäre ich in einer Höhle fast an einem Herzinfarkt gestorben, als urplötzlich hunderte von Fledermäusen um mich herumflogen und mich am Kopf streiften. Peter hat eventuell den inoffiziellen Weltrekord im "Blutekel mit der Wade aufsammeln" errungen. Wir haben nachts voller Verzückung in der Beobachtungsbaracke "BunBun Yong" im vierten Stockwerk der Regenwaldsymphonie gelauscht und Wild beim Trinken beobachtet. Dann haben uns die Ratten das Essen für fast zwei volle Tage weggefuttert usw. usw. Es waren tausend abenteuerliche Ereignisse, eine herrliche Zeit.

Einen Höhepunkt (für mich leider im negativen Sinn) möchte ich euch aber dennoch zum besten geben: Als ich nämlich am Morgen des vierten Tages äußerst vergnügt feststellte, dass unsere Lebensmittel von den Ratten über die Nacht hinweg verschont wurden und unsere aufwendige "Rattenabwehrkonstruktion" anscheinend funktioniert hatte, öffnete ich beim diffusen Licht im Unterholz des Dschungels rasch den köstlichen, eingeschweißten Schokokuchen um sogleich genussvoll hineinzubeißen. "Hamm....mmh" aber auch sogleich: "Aeh, Bäh, würg, kotz, igitt, pfui Deifel", spuckte und würgte ich Sekundenbruchteile später durch den Wald und brach den Bissen und alles, was ich noch nicht geschluckt hatte, wieder aus mir heraus. Ich hatte urplötzlich einen fürchterlich bleiernen und unheimlich säuerlichen Geschmack im Mund, und um meinen Mund herum krabbelte und kitzelte es wie wild. Furchtbar. So schnell es ging, spülte ich mir mit allem Trinkwasser, das wir noch hatten den Mund, rieb mir das beißende Gesicht und versuchte, meine Geschmacksnerven wieder zu beruhigen. Mit geringem Erfolg! Der Geschmack wurde durch das Wasser nur sehr langsam besser und dafür noch viel cremiger und anfangs sogar noch unerträglicher. Ich sage euch, es war fürchterlich eklig, und ich wusste ja noch gar nicht, was eigentlich gerade mit mir passiert war. Ich wusste nur, dass ich in etwas fürchterlich Ekliges gebissen hatte, was wie Feuer in meinem Mund brannte. Erst als ich mich langsam wieder beruhigte und den Schokokuchen auf dem Boden sah, begriff ich den Grund für meine Leiden. Die gesamte Schokofüllung des Kuchens bestand eigentlich nur noch aus abertausenden kleinen roten Ameisen, die aus ihm wie verrückt herauskrabbelten. Puh, war das eklig. Glücklicherweise war dies jedoch die einzige unangenehme Überraschung an diesem Tag.

Wieder gut in der Zivlisation Kuala Lumpurs angekommen,
euer marius

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Unterwegs im Dschungel - Teil 2

Sobald ich nach dem Abendessen wieder halbwegs bei Kräften war, ertönten auch schon die ersten Klänge der bevorstehenden Urwaldsymphonie. Für den vollen Genuss dieses Konzerts machte ich mich nach dem Einsetzen der Dunkelheit auf den Weg für eine kleine Nachtwanderung. Bewaffnet mit meiner Taschenlampe und dem MP3 Player, oder in diesem Falle besser MP3 Recorder, hockte ich mich irgendwo in den Busch und sog die unglaublich farbenfrohe Geräuschkulisse und die einzigartige Atmosphäre in mich auf, wie die Bäume ringsherum das Wasser. Aber auch zu sehen gab es einiges: die Leuchtkäfer zelebrierten ihr buntes Spiel, auf dem Boden lagen phosphoreszierende Blätter herum, und das Dschungelbächlein spiegelte im Mondlicht die haushohen Bäume wider.

Die Nacht auf der Holzpritsche in der Beobachtungsbaracke war eher unangenehm, wie auch die morgendliche Erkenntnis, dass die zahlreichen Ratten des Nachts meinen gesamten Brotbestand aufgevespert hatten, obwohl ich meine Essensvorräte extra noch mit einen Nagel an die Wand gehängt hatte.

Auf dem Rückmarsch habe ich wie geplant dann tatsächlich noch Marius angetroffen. Ich hatte fast schon nicht mehr daran geglaubt, zumal ich mich auch auf dieser Wanderung wieder zweimal ordentlich verfranzt hatte. Aber so war die Freude umso größer, und wir feierten es auch umgehend mit einem erfrischenden Sprung in den naheliegenden Dschungelfluss.

Bald danach sollte es für beide aber schon wieder weitergehen. Für mich nach Kuala Lumpur und für Marius zwei weitere Nächte im Dschungel, bevor wir uns in Singapore erneut treffen wollten.

Aus dem Urwald,
Euer David

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Dienstag, März 07, 2006

 

Unterwegs im aeltesten Dschungel der Welt - Teil I

"Taman Negara" heißt er, der älteste Dschungel überhaupt, und er befindet sich mitten im Herzen der malayischen Peninsula. Nach meinem organisatorischen Extratag in den Teeplantagen, habe ich mich auf den Weg dorthin gemacht, wo Marius die Faszination, im Dschungel zu übernachten, bereits schon einen Mond lang erleben durfte.

Am selben Abend noch traf ich alle Vorbereitungen, um am nächsten Morgen startklar zu sein für meinen zweitägigen Dschungeltrek. Wasserentkeimungstabletten, genügend Essen, Decke, Lampe, und was man erfahrungsgemäß :) halt so braucht im Dschungel.

Früh morgens machte ich mich dann auf die Piste. Das "must-do" für jeden Besucher des Nationalparks ist der sogenannte "Canope-Walkway", der entsprechend gut besucht ist (auch durch mich). Und weil man ja immer so gerne von den aller "superlativsten" Fakten hört, sei an dieser Stelle gesagt, dass es sich hierbei um die längste Hängebrücke der Welt handeln soll. Es ist in der Tat ein imposantes Gerüst, das sich mit seinen annähernd 500 Metern und zum Teil 40 Metern über dem Boden, von Baumkrone zu Baumkrone forthangelt.

Bei dem weiteren Verlauf des Treks lichteten sich jedoch allmählich die gesichteten Besucherzahlen auf eine Population von 0,25 Stück pro Stunde. Ungefähr im selben Maße reduzierte sich leider auch die Sichtbarkeit des Trampelpfades, so dass ich mit einem Mal ziemlich verloren im Urwald stand, umgeben von den äußerst feindseligen Dornenpalmen und all der anderen unwegbaren Flora. Glücklicherweise rauschte in der Ferne der Fluss, der meiner Orientierung durchaus im positiven Sinne beiträglich war.

Kurz bevor ich wieder den Pfad erreichte, gab es jedoch eine ernsthafte Schrecksekunde. Denn während ich so meinen Weg durchs Gebüsch bahnte, dabei immer wieder Palmblätter und Farne zur Seite schiebend, saß da urplötzlich eine giftgrüne Schlange zusammengekringelt direkt vor mir auf einem Blatt und sonnte sich. Ihr macht Euch kein Bild, was für einen Satz ich nach hinten machte und vor allem, mit welch einem Soundtrack ich diesen untermalte. Ich bin echt zu Tode erschrocken und habe einen gellenden Schrei losgelassen, zumal ich ja nur eine Sekunde davon entfernt war, genau dieses Blatt samt Schlange zur Seite zu schieben. Wie ich zu meiner Beruhigung später noch erfahren sollte, handelte es sich dabei höchstwahrscheinlich um eine äußerst giftige Viper, die einen Menschen mit zwei Bissen ziemlich sicher um die Ecke bringt.

Glücklich, mich fünf Minuten und ein Schlangenfoto später wieder auf dem Weg zu finden, ging es auf die letzten Meter in Richtung "Bumbum Kubang", einer kleinen Beobachtungshütte, welche gleichzeitig auch als Übernachtungsmöglichkeit dient für die wenigen Besucher, die sich hierher verirren. Ich war mittlerweile absolut patschnass von der unmenschlichen und gottlosen Schwüle und freute mich durchaus erheblich auf die bevorstehende Zufuhr der chinesischen Nudelsuppe, die in meinem Rucksack auf ihre Vernichtung wartete.

Abenteuerliche Grüße
David

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Freitag, März 03, 2006

 

Die Teeplantagen der Cameron Highlands

Am Tag nach meinem Kletterabstecher war wieder Ganztagstransport angesagt. Das Ziel hieß Penang, Malaysia. Dort hatte ich über eine Kommilitonin den Kontakt hergestellt zu Meli, die uns zusammen mit ihrer Mitbewohnerin Astrid des Abends in Empfang nahm. Die beiden machen dort zurzeit ein Praktikum und freuten sich, einmal wieder heimatliche Gesichter und Sprache zu sehen bzw. zu hören. Die äußerst komfortable Bleibe, in der die beiden untergebracht sind, sollte auch unser Nachtlager für die nächsten beiden Tage sein. So verbrachten wir eine schöne Zeit in der ehemaligen englischen Kolonie Georgetown und besuchten einen imposanten Tempel, Chinatown, Einkaufszentren und was es nicht sonst noch zu sehen gab. Das alles wurde insgesamt abgerundet durch sehr leckeres Essen, viel viel Industrieeis und nette Gespräche nachts am Strand :) Vielen Dank Euch beiden an dieser Stelle!!

Am Folgetag ging es jedoch bereits schon wieder weiter zu den Cameron Highlands. Ein 1500 Meter hochgelegenes Gebiet, das sich der unglaublichen Schwüle überall sonst im Land entzieht, und dessen Besonderheit die riesigen Tee- und Erdbeerplantagen sind. Ein einzigartiger Augenschmaus ist es, über die wogenden Plantagen zu blicken und das satte und saftige Grün förmlich aufzusaugen, dabei immer den würzigen Geruch der Teepflanzen in den Nüstern.

Marius und ich machten uns gleich am ersten Tag auf zu einem anspruchsvollen Trek durch den Dschungel, den es überall dort gibt, wo eben keine Plantagen stehen. Wenn auch anstrengend, so war es dennoch ein herrlicher Tag, der mit seinen berauschenden Aussichten und dem faszinierenden Urwald begeisterte. Völlig infiziert vom Dschungelfieber schnappte ich mir irgendwann eine Liane und schwang sie eine Runde hin und her. Nach der Bestätigung der vermeintlichen Stabilität dieser Aufhängung erhöhte ich den Schwierigkeitsgrad und auch das Gefälle um ein paar Grad und griff dann mit vollem Elan in die Liane. Ich hätte es mir wohl auch vorher schon denken können, dass es passiert. Jedenfalls gab die Liane in der Hälfte der Flugbahn urplötzlich nach, und ich krachte kopfüber ins Dschungeldickicht. Keine Frage, dass Marius fast runterbrach vor Lachen und ich nicht weniger.

In diesem Sinne, lachende Grüße

Euer Mogli und Tarzan

P.S.: Es gibt Fotoupdates von den Sonnenuntergängen in Ko Phangan.

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Hoehlenklettern zum Strand

Im Kletterparadies von Tonsai-Beach haben sich Marius und mein Weg wieder getroffen. Unser freudiges Wiedersehen belohnten wir gleich am Abend mit einer gourmetmäßigen Fischplatte (Barrakuda wurde serviert) und ein, zwi, drei, vier Bier :) Der nächste Tag wurde entsprechend langsam angegangen, aber sollte einen großartigen Verlauf nehmen.

So sollte es der Tag meines Jungfernkletterns werden und das gleich im Mekka aller Felsenhänger und Magnesiafinger. Marius, ein mittlerweile "dorf"bekanntes Gesicht, organisierte im Handumdrehen das nötige Equipment, und dann konnte es auch schon losgehen. Zunächst mussten wir um eine Bucht herumlaufen, um dann nach 20 Minuten Strandwanderung den Felsturm zu erreichen, den es zur Hälfte zu erklimmen galt. Hüftgurt angeschnallt, Karabiner eingehakt, Stirnlampe aufgesetzt, und dann ging es bergauf. Ich muss schon sagen, ein wahrhaft erhebendes Gefühl, so in der Wand zu hängen.Unterhalb leuchtet das türkisblaue Meer samt seines weißen Strandes und ringsherum ragen die skurrilen Felsformationen dieser Gegend - einfach genial und gewiss ein Highlight!

Auch wenn das Wort Highlight nur der halben Wahrheit entspricht. Denn "hoch" oben waren wir zwar schon, aber um das "Licht" sollte es von nun an schlecht bestellt sein. Es wartete nämlich eine stockfinstere Höhle auf uns, durch die wir 20 Minuten lang mit Stirnlampen bewaffnet hindurchklettern mussten. Die Belohnung war dafür phänomenal. Denn am anderen Ende gelangten wir an einen absolut herrlichen Traumstrand, der sonst nur per Boot zu erreichen ist. Die Abkühlung war ein Hochgenuss, bevor wir uns vor Sonnenuntergang wieder auf den Rückweg machten.

Euer Kletteraffe David

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