Sonntag, April 09, 2006

 

Die Reiseroute



Bild: www.wikipedia.de

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Samstag, April 01, 2006

 

Am anderen Ende der Welt

In Ende und zugleich auch am Ende unserer langen, bewegten Reise sind wir angelangt. Wir können es selbst noch gar nicht recht glauben, aber es ist tatsächlich und ganz zweifellos wahr. Wir hatten ursprünglich zwar ein anderes Ziel vor Augen, "Oz", welches von der Distanz her betrachtet vergleichsweise nur noch ein Katzensprung entfernt liegt und dennoch, hier soll er sein, der östlichste Punkt unseres unglaublichen Abenteuers, der Umkehrpunkt, das Ende.

Und könnte man sich überhaupt einen schöneren, einen würdigeren Ort ausmalen, um eine solche Reise zu schließen, als hier, mitten im Herzen von Flores, der Blume Indonesiens, einen passenderen Ort, als hier in Ende? Wir beide sind uns jedenfalls mit leuchtenden Augen einig, dies ist der perfekte Wendepunkt - alles ist stimmig, alles ist schön.

"Ende", mit seiner gleichnamigen Hauptstadt, so heißt einer der dreizehn Regierungsbezirke auf Flores, dessen ganzer Stolz der sagenumwobene Vulkan Kelimutu ist. Dort, an dessen Fuße, in dem kleinen verschlafenen Örtchen Moni, haben wir uns niedergelassen und Ruhe einkehren lassen, Ruhe, um auch wirklich begreifen zu können.

Begreifen sollten wir schließlich auch: Am dritten Tag nach unserer Ankunft um vier Uhr in der Früh brachen wir auf, um ganz oben auf dem Kelimutu dem Sonnenaufgang zu begegnen. Das Panorama, welches uns dort erwartete, war wieder einmal atemberaubend und sagenhaft. Drei große Kraterseen, die aufgrund ihres sich verändernden Mineralgehalts nahezu täglich eine andere Farbe annehmen können - in unserem Falle hellstes Türkis, Pechschwarz und braun - herrschen dem verzaubernden Landschaftsbild vor und sind ein unfehlbarer Blickfang. Im Hintergrund gipfeln die Spitzen ferner Vulkane und die See umarmt von beiden Seiten her die blühende Schönheit dieser Insel.

Entzündet von den ersten hereinfallenden Sonnenstrahlen und ganz melancholisch beim Lauschen der sehnsuchtsvollen Südseegesänge, die ich gestern Abend aufgenommen habe in dem kleinen Kreise Jugendlicher, die für die Probe ihres Osterdramas im Gemeindehaus versammelt waren und sich mit Seelenkräften, mit ihren glückverheißenden Lachen, ihren hellen, durchdringenden Augen und aus voller Brust in die Unvergesslichkeit meiner Erinnerung gesungen hatten, rührte es mich schon da gewaltig von innen an.

Kein Halten gab es dann allerdings mehr, als Marius und ich uns, in gesteigerter Klarheit der Bedeutung und der Symbolik dieses Ortes und dieses Momentes bewusst, einander die Hände fassten und in bangem, feierlichem Abschiedsgefühl einmal das Gipfelkreuz, den Umkehrpunkt umkreisten. Unweigerlich quollen die Tränen in uns auf, und übermannt und überwältigt sahen wir uns gegenseitig vielsagend in die Augen. Dieser Moment hatte mitten ins Lebendige getroffen.

Nach einer ewig währenden Minute des Nichtscheidenwollens war uns beiden jedoch klar, wir müssten nun loslassen. Und voller Wehmut und gleichzeitig voller Glück taten wir dies. Wortlos, jeder in sich versenkt, machten wir uns Arm in Arm auf den Weg zu dem nahegelegenen Treffpunkt, wo unsere "Reisekommilitonen" von heute früh bereits auf uns warteten, und wo dann bald wieder viel gelacht wurde.

Auf dem Nachhauseweg passierten wir schließlich noch eine Kaskade von Wasserfällen, die für eine willkommene Abkühlung herhalten durfte. Und wie belebend er war, der Sprung mitten durch den Sturzbach hindurch in das natürliche Wasserbecken, mindestens genauso belebend, wie gleichwohl am selben Abend der gesellige Hock in den heißen Vulkanquellen entspannend war.

Aus dem vollen Leben

Euer David

Und das Beste ist: jetzt folgt der wohlverdiente Strand- und Surfurlaub auf Bali! Yeeeyyy!! :)

P.S.: Für unsere Freunde der Chronologie: Einen Bericht über unsere wilde Fahrt durch halb Indonsesien mit einem Colatransporter, hat Marius weiter unten noch nachgetragen. Dig it :)

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