Donnerstag, Dezember 29, 2005

 

Indiana Jones und die Gaerten von Yazd

Yazd ist gegenüber dem Hektik- und Stressmoloch Teheran eine eher verschlafene Wüstenstadt. Nachts von 21 Uhr - 9 Uhr werden die Bordsteine nach oben geklappt und die mittägliche Siesta dauert von 9 - 22 Uhr, so kommt es einem jedenfalls vor :) Aber dieses Tempo tut auch mal ganz gut. Schön war, dass es tatsächlch geklappt hat und wir, wie in Esfahan verabredet, Claudia und René an unserem Backpacker angetroffen haben. Mit den beiden und ihrem Wohnmobil "Emma" sind wir dann auch gleich am nächsten Tag zu den Feuertempeln und den Grabstätten der Zoroastrier gefahren. Diese hochgelegenen Ruinen waren etwas außerhalb der Stadt und lieferten atemberaubende Aussichten über Yazd, die Wüste und die kargen Berge. Abends waren wir eingeladen zu einem herzhaften Wohnmobil-post-Weihnachtsschmaus. Danke abermals Claudia und René :-)

Eine lustige Anekdote will ich Euch nicht vorenthalten. An unserem Downtown-Nachmittag verirrten sich Marius und ich an die Doulat-Gärten der Stadt. Leider war diese von hohen Mauern umzogene Anlage während der Wintermonate geschlossen, einsam und verlassen. Angetrieben von juvenilem Abenteuertrieb entdeckten wir jedoch bald "Die Lücke". In einer dem Eingang benachbarten Baustelle entdeckten wir eine Kellertreppe, an deren Ende ein Licht zu sehen war. Kurz Maß genommen, war uns klar: Das Ding geht unter der Mauer durch und führt uns in die sagenumwobenen Gärten von Yazd. In bester Indiana Jones Manier kletterten wir nun durch das winzige Loch, danach per Hexenleiter heraus aus dem Loch, hinauf ins gelobte Land. Oben angekommen, mein Weihnachtspoloshirt dreckig wie die Straße, von der Hose ganz zu schweigen, musste ich jedoch schnell feststellen, dass es mich ca. 5 Meter neben der Mauer herausgespült hatte und ich somit nach wie vor außerhalb der vermeintlich so tollen Gärten stand. Diese entpuppten sich bei späterem Blick durch ein Tor alles andere als toll. Genau genommen glichen sie in Form und Farbe eher meinem mittlerweile unreinigbar verdreckten Polo. Der berühmte Satz mit X. Umso herzlicher war dann dafür am Abend der Abschied von Claudia und René, die uns in der kurzen Zeit doch ziemlich ans Herz gewachsen sind. Eigentlich sollte jetzt gleich noch ein kurzer Blog und wie immer ein paar Bilder zu Persepolis folgen, wo wir uns derzeit befinden. Aber da ich leider nicht weiß, ob es diese sensationellst abartigst lahme Internetverbindung überhaupt noch zulässt, diesen vorliegenden Blog zu veröffentlichen, möchte ich mich bereits jetzt mit den besten Wünschen für einen gelingenden Rutsch nach 2006 verabschieden. Morgen reisen wir nämlich weiter nach Bam, der uralten, einstigen Kulturhochburg, die vor zwei Jahren so schlimm von einem Erdbeben heimgesucht wurde. Dort werden wir wohl keinen I-Net Anschluss haben. Gleich danach geht es dann weiter nach PAKISTAN! Wer weiß, wann ihr das nächste Mal von uns hören werdet.

Deshalb lasst die Korken knallen und zündet ein Feuerwerk, das sich gewaschen hat :)

Ein Gutes Neues und noch viel mehr wünscht Euch
Euer David

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Sonntag, Dezember 25, 2005

 

Christstollen, Vodka-Granatapfel und Takashis Castle

Weihnachten - das höchste und heiligste aller Feste. Was macht man nicht alles, um diese Feierlichkeit im familiären oder wenigstens im Freundeskreise zu verbringen. Wir jedenfalls sind dafür extra 600 km in die entgegengesetzte Richtung unserer Reiseroute gefahren, zurück nach Teheran, wo wir von Heike und Miriam eingeladen waren, den Heiligen Abend zu verbringen.
Als wir nach 7-stündiger Busfahrt (3,60 Euro) etwas verspätet ankamen, waren alle Gäste schon da und das Essen aufgetischt. Die beiden hatten noch einige ihrer deutschen Kommilitonen eingeladen, und so waren wir für das leckere Abendessen mit abrundendem Christstollen, direkt vom armenischen Konditor, eine recht illustre Runde.
Nach unseren Telefonaten in die Heimat ging es dann aber auch bald schon wieder los. Allesamt sprangen wir in Taxis und zogen los in Richtung "Takashis Castle". Takashi, ein japanischer Freund von Heike und Miriam, veranstaltete dort in seiner palastähnlichen Wohnung, die er mit seinem reichen Vater bewohnt, eine Weihnachtsparty, zu der wir alle herzlich eingeladen waren. Das Besondere an dieser Party: Es gab Alkohol, illegalerweise versteht sich. Für die Flasche Rotwein muss man auf dem Schwarzmarkt zurzeit mit umgerechnet 30 Euro rechnen und beim Verzehr derselben im Gefängnis mit ungefähr 3 Monaten :-)
Als wir dort ankamen, sahen Marius und ich uns in die Augen und mussten beide lachen, weil wir wussten, das würde ein unvergesslicher Abend werden. Das Marmorzimmer war ringsherum bestückt mit goldenen Stühlen, rechts überm Kamin waren die Wichtelgeschenke arrangiert, an der Stirnseite stand ein Buffet mit allerhand Speisen und eben auch Spirituosen, und Destinys Child sangen ihre Christmas CD rauf und runter.
Vor allem aber war es ein kunterbunt zusammengewürfelter Haufen an Partygästen. Die größte Fraktion neben Deutschen, Iranern und Libanesen bildeteten zweifelsohne die Japaner. Bei Speis und Trank kam man schnell ins Gespräch, welches bei fortlaufendem Spritverbrauch stetig kauderwelschiger wurde. Alles hochgradig lustig! Die Entdeckung des Abends war die neue Longdrinkkreation "Vodka-G" (Vodka mit Granatapfelsaft). Kann ich nur empfehlen :-)
Den krönenden Höhepunkt und gleichzeitig auch das Finale bildete die große Bingo-Wichtelrunde. Jeder Gast bekam einen Bingozettel in die Hand, die Geschenke wurden mittig in den Raum gelegt und die Lottomaschine von Takashi höchstpersönlich bedient, flankiert von Heike und Prinzessin Takashi, die abwechselnd und in allen Sprachen die gezogenen Zahlen in das Plenum posaunten. Bei jedem Bingoerfolg wurde der Gewinner mit großem Applaus gefeiert und durfte sich ein Geschenk aus der Mitte suchen. Marius erwischte ein maximal unhandliches Duftlampenset, während ich mit meiner persichen Tonkassette des "Kleinen Prinzen" mehr Glück hatte. Bald nach dem Bingo-Spaß machte sich dann aber auch schon Aufbruchstimmung breit. Mit dem Taxi ging es zurück zu Heike und Miriam und dort bald in die Heia.
Heute Nacht werden Marius und ich weiterfahren nach Yazd, einer eindrucksvollen Wüstenstadt. Wir sind gespannt wie ein Bogen :-)

Bis zum nächsten Mal seid festlich und weihnachtlich in der Heimat gegrüßt.
Euer David

P.S.: Und weil so viele danach fragen: wir hatten die ganze letzte Woche sonnige und milde 17 Grad :-)

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Freitag, Dezember 23, 2005

 

Weihnachtsmann goes Freitagsgebet!

Unser Weihnachtsbild für Euch hat uns einige Nerven gekostet. Wir haben es heute morgen in einer Tag-und-Nichtnebelaktion aufgenommen, und zwar mittig und zentral auf dem Eman Khomeini Square, direkt vor der großen Eman Moschee, das größte, imposanteste und vor allem auch schönste aller Bauwerke hier. Man muss dazu sagen, dass das Militär und die Polizei währenddessen schon aufbaute für das riesige Freitagsgebet 2 Stunden später (die Bilder dazu gibt's im Fotoalbum). Wir waren uns sicher, dass es wohl nicht überdurchschnittlich angemessen war, gerade hier und jetzt ein Bild mit Nikolausmütze zu schießen. Aber das Bild musste einfach her. Danke Ava für die Mützen und Danke an den Erfinder des Selbstauslösers :-) Und alles ging gut.
Das Freitagsgebet war unglaublich beeindruckend. Der Platz war irgendwann rammelvoll mit Gläubigen (Männlein u. Weiblein getrennt), die bei ohrenbetäubender Beschallung durch die Gebete des Mullahs in Richtung Mekka beteten. Und wir mittendrin - irgendwie unheimlich.

Und was ist noch passiert seit dem letzten Eintrag? Wie Ihr wohl schon festgestellt habt, sind wir nach wie vor in Esfahan. Wir haben hier ein wenig durchgeatmet von dem ganzen Trubel der ersten Reisewoche, bevor es wieder losgeht mit "Land gewinnen." Die Stadt hat sich förmlich dazu aufgedrängt, und war mit Gewissheit die schönste aller Alternativen um die Weihnachtszeit fern ab von Familie und der Heimat zu verbringen. Außerdem haben wir hier ein unheimlich nettes Pärchen aus Deutschland getroffen, mit dem wir eigentlich jeden Abend gesnackt haben, und die uns an einem Tag auch auf eine Spritztour ins Umland Esfahans eingeladen haben. Claudia und René haben einen sensationell kultigen Kleinbus und reisen damit bis nach Indien und wieder zurück. Eine sehr bereichernde Bekanntschaft.

Das einzig weitere Highlight, abgesehen von den Zilliarden von Telefonnummern und Adressen, die mittlerweile unser Adressbuch zieren, ist der neue Haarschnitt von Marius. Den gab es nämlich inklusive Ohr- und Gesichtwäsche beim benachbarten Barbier. Erfrischend :)

Nun aber wollen wir Euch allen noch ein freudiges, frohes und besinnliches Weihnachtsfest wünschen. Genießt die Zeit bei eueren Liebsten, und wenn ihr Zeit habt, dann zündet ein Kerzlein für uns an. Wir werden morgen bestimmt mit einer guten Portion Heimweh den heiligen Abend feiern. Wo genau, das verraten wir euch aber erst nächstes Mal. Ausgepackt wird ja auch erst an Heilig Abend :) Ihr dürft jedenfalls gespannt sein!

Ferne Weihnachtsgrüße schicken Euch herzlichst
David und Marius


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Montag, Dezember 19, 2005

 

Freiburg sei stolz auf Deine Partnerstadt

Freiburg darf sich glücklich schätzen mit seiner iranischen Partnerstadt Esfahan. Gestern Abend haben wir uns mit dem Nachtzug (im 6-Mann Liegeabteil) von Teheran dorthin auf den Weg gemacht.
Ich kann Euch sagen, Esfahan ist ein wahrer Juwel. Selten habe ich eine solch pittoreske Stadt gesehen wie diese. Eine Moschee reiht sich an die andere, und jede übertrifft die andere mit immer noch tolleren Mosaiken, Fresken, Kuppeln, Portalen, ... Es haut einen buchtstäblich um!

Definitiv beeindruckend ist vor allem der riesige "Emam Khomeini Square". Hier spielt sich das wahre Leben ab. Der riesige Basar mündet vom Norden her mit seiner mächtigen Prachtpforte direkt auf den Platz und bildet somit das Gegenstück zu der weltbekannten Emam Moschee an der Südseite. Diese haben wir nach einem Nickerchen auf der Sonnenwiese schließlich auch besucht. Marius und ich waren uns einig - das muss die schönste Moschee der Welt sein. Ein "mosaikalisches" Wunder :)


Später am Abend haben wir dann noch ein deutsches Paar getroffen, das mit seinem Bus auf dem Weg nach Nepal ist. Mit den beiden haben wir traditionell iranisch zu Abend gegessen und im Teehaus den obligatorischen Gute Nacht Tee getrunken.
In diesem Sinne wünsche auch ich Euch allen eine gute Nacht

Euer David

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Sonntag, Dezember 18, 2005

 

Zum Runterkommen rauf ins Alborz

Nachdem uns das Tempo in Teheran so aufwühlte, dass es mit einer einfachen Nargileh (Wasserpfeife) am Abend nicht mehr getan war, um uns völlig zu "chillen", mussten sich David und ich für heute ein Ausgleichsprogramm einfallen lassen.
Zum Glück beginnt direkt hinter Teheran das Alborz Gebirge. Es erhebt sich unmittelbar im Anschluss an die Stadt auf 3730 m, mittelbar mit dem Mt. Damavand auf über 5600 m!
Also ging's heute zum Bergwandern und nach Möglichkeit auch bis in den Schnee, welcher bei strahlendem Sonnenschein verlockend von der Bergkette auf die Stadt herunter lachte.
Da alle der zahlreichen Liftanalgen am Sonntag (in Teheran mitten in der Woche!) geschlossen sind, zogen wir direkt am Stadtrand zu Fuß los, um die Smogglocke zu durchbrechen. Dies gelang uns auch wunderbar, und obwohl im gerölligen Gelände keine Pfade zu sehen waren, kamen wir schnell höher und konnten die 12 Millionen Stadt bald von oben bestaunen. Völliger Wahnsinn! Völlig krass aber auch, wie deutlich man den Abgasdeckel von hier oben aus sehen konnte, welcher diese Stadt jeden Tag bedeckt.
Als wir im Schnee weiterstapften und das wunderbare Bergpanorama weiter aufsaugten, kam dann leider auch irgendwann der Nebel hinterher, so dass sich einer kleinen Fehleinschätzung auch eine ultraklassische Odysee im Nebel anschloss. Folglich musste das Gipfelfoto leider ohne Gipfel, dafür aber mit Nebel, stattfinden, bevor wir den Abstieg (natürlich wieder im Sonnenschein) in Angriff nahmen.

Etwas müde, aber auch sehr ausgeglichen, euer marius

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Iran, Teheran, Oli Kahn

"Zu Gast bei Freunden" - das WM-Motto 2006 scheint sich auch hier schon herumgesprochen zu haben. Oder vielleicht war es ja auch gerade umgekehrt. Die Iraner sind jedenfalls ein unglaublich zuvorkommendes und gastfreundliches Volk. Aber dazu mehr später. Zurück zum Fußball. Das Thema bildet den zentralen Gesprächsstoff, sei es im Taxi, auf dem Basar oder auf der Straße. Und die Expertise ist verblüffend. Wie wird nochmal die Allianzarena abbezahlt, nachdem 1860 jetzt abgestiegen ist, die eigentlich mit Bayern 50/50 machen wollten :-) Grenzerfahrungen meines Wissens!
Ganz ähnliche Erfahrungen machen wir beide im Teheraner Verkehr. Es ist DER HAMMER. Ein sensationelles Chaos. Man schwebt praktisch in ständiger Lebensgefahr. Beim Überqueren der Ampel, die übrigens in großen Ziffern von 20 Sekunden runtergezählt wird, hat man eigentlich nur eine Chance: Das machen, was alle anderen machen - irgendwie durch den Verkehr durchschwimmen, ohne dabei nach links und rechts zu schauen.

Aber noch kurz zum Wesentlichen des Iran-Tages Nr.1: Direkt nach der Ankunft sind wir mit einer Mörderschrottmühle von Taxi nach Tajrish im Norden der Stadt gefahren, wo wir uns mit Miriam und Heike, zwei Freiburger Islamistik Studentinnen im Auslandsemester, verabredet hatten. Sauwitzige Angelegenheit, hier in Teheran beim Frühstück über Karthäuserstraße, UB und Kontakthüpfen zu labern :-)

Mittags waren Marius und ich dann im Basar, der gerade mal schlappe 20 Quadratkilometer misst und ohne Navigationssystem kaum zu durchqueren ist. Ein suprafreundlicher Iraner hat uns desorientierte Jungs schließlich an die Hand genommen und uns einen konzentriert-komprimierten Einblick gegeben in die komplette Historie und Beschaffenheit des Basars, Irans und des Islams. Sehr unterhaltsam. Übrigens, ganz nebenbei, wer noch einen Nomadenteppich braucht, der seinesgleichen sucht, ich wüsste da eine Adresse :-)

Den Tag rundeten wir feierlich ab mit einer herzhaften und üppigen iranischen Mahlzeit zusammen mit den Mädels, bei denen wir anschließend noch unsere verseuchte Wäsche waschen durften. Danke Euch beiden.

Und alle anderen, seid mannigfaltig gegrüßt aus dem Iran, der in keinster Weise dem entspricht, was man aus Film und Fernsehen so kennt.

Khoda hafez David

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Schneechaos in Kurdistan

Unsere 40-stündige Busreise traten wir in reichlicher Hektik an, nachdem der Morgen im Hostel beim Karten schreiben und in der Stadt bei der Digitalkamerasuche schneller verging, als erwartet. Dafür sind jetzt die Karten verschickt und eine neue Digi-Cam da :-)
Es gab 3 Busfahrthighlights. Das erste war zweifelsohne die Überquerung der Bosporusbrücke, die Europa mit Asien verbindet. Das zweite war das morgendliche Erwachen am Folgetag im totalen Schneeinferno. Frau Holle machte wie die Maus am Faden und unser Bus stand irgendwann quer auf der Straße. Glücklicherweise ging es später dann aber doch noch weiter.
Das dritte Highlight neben dem epischen Filmdrama aus Bollywood, welches über den Busfernseher in ohrenbetäubendem Lärm ausgestrahlt wurde, waren die tropischen 38 Grad Celcius, die konstant in unserem Bus herrschten. Unser Busfahrer, der am offenen Fenster den Vorteil lokaler Temperaturregulation genoss, steuerte die Heizung, wie auch den Bus, getreu nach dem Motto: keine halben Sachen! An Schlaf war nicht zu denken. Aber das war auch nicht wichtig, denn wir waren bestens unterhalten durch unsere Reisegefährten Hamid, Ali und wie sie alle hießen.
Irgendwann standen wir dann tatsächlich an der Grenze zum Iran, und nach dem 2,5 stündigen Zollprozedere waren wir dann auch drin im Iran. Und am Ende unserer 3000 km langen Fahrt schließlich auch in Teheran. Ist's zu glauben?

Es grüßen Euch Marius und David

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Donnerstag, Dezember 15, 2005

 

Auch hier gibt's Bier

Der erste Eintrag mit Promille :-) Gerade kommen wir heim von unserer ersten Partynacht unserer Reise. Wir waren unterwegs mit einer ganzen Heerschar neuer Freunde aus Istanbul. Die Leute hier sind so unfassbar gastfreundlich, man kann es kaum in Worte fassen. Um es dennoch zu versuchen: Es war ein herzhafter und feuchtfröhlicher Abend in Taksime, der Kneipenlandschaft Istanbuls. An dieser Stelle die Hiobsbotschaft: Die Digicam von Marius hat heute einen nicht unerheblichen Schwächeanfall erlitten - genauer gesagt, sie ist absolut überhaupt gar nicht mehr funktionsfähig. Morgen muss Ersatz her - mal sehen, was der Basar so hergibt.

Ansonsten stand der heutige Tag ganz im Zeichen der kulturellen Weiterbildung. In diesem Sinne waren wir heute zu Besuch im Topkapi Palast mit seinen unzähligen Gemächern, Mosaiken, Fresken, ... unglaubliche Wertschätze für das Auge. Fantastisch! Ein besonderer Moment war auch der Besuch der Blauen Moschee während der Gebetszeit - unvergesslich. Aber bevor ich mich in ungebremster Begeisterung verliere, am Tresen unseres Hostels wartet noch eine Kanne "Efes" (türkisches Bier) auf mich, bezahlt von unserem kanadischen Zimmergenossen "Jeremy", ich steh' in der Pflicht!
Aber ich versuche, mich noch einmal mit einer Rundmail zu melden, bevor es morgen um 13 Uhr mit unserem 40 Stunden Bustrip nach Teheran weitergeht. Wer weiß, wann es danach wieder ins Netz geht.
Bis dahin,
Güle güle David

P.S.: Dank Jeremy doch noch ein Bild für die Galerie.

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Dienstag, Dezember 13, 2005

 

Mit David kam die Kultur

Nachdem ich vier Tage lang mehr oder weniger unstrukturiert durch die Stadt streunte und mit Özge und ihrer Familie die Stadt aus der Sicht ihrer Bewohner kennen lernte, widmeten David und ich den heutigen Tag der Geschichte und den daraus entstandenen kulturellen Highlights. Mit dem Fotoapparat im Anschlag und dem Kunstführer im Gepäck ging es auf Tour, Konstantinopel zu erkunden. Ein paar der dabei entstandenen Bilder haben wir für euch ins FOTOALBUM kopiert.
Am Morgen waren uns noch Musla und Hamid, die beide im İran aufgewachsen sind, beim Kauf zweier Bustickets behilflich. Auf diesen steht folgendes in persisch und türkisch geschrieben: Istanbul-Teheran 48YTL, was so viel bedeutet wie 2968 km Busfahrt für 31,27 Euro, bzw. 40 Stunden Non-Stop im Bus. Dafür können wir anschliesend höchstwahrscheinlich nach dem Marmara Meer und dem Schwarzen Meer noch das Kaspische Meer begutachten. Wie es aber schlussendlich kommen wird, weiß wie immer niemand so genau.

Euch allen liebe Grüße, euer marius

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Am Bosporus mit Marius

Nach einer Busfahrt von epischer Länge und eıner stürmischen Seefahrt bin ich nun tatsächlich auch in Istanbul aufgeschlagen. Team complete :-) Neben den nicht überraschenden Kommunikationsturbulenzen als einzıger "Untürke" in unserem Fernreisebus war ein weiteres Highlight die akribische Demontage unseres Gefährts durch die griechisch-türkischen Zollbeamten, die in der Hoffnung eines Drogen-, Waffen-, oder sonst-was-Fundes unternommen wurde. Deshalb kam ich auch mit 2 Stunden Verspätung am Ziel an, wo Marius mit einem breiten Grinsen auf den Backen die ganze Zeit schon auf mich gewartet hatte.

Die wenige verbleibende Zeit des vorangeschrittenen Nachmittags nutzten wir zu einer kurzen Power-Sightseeing Runde, die schließlich in eine ausgiebige Nahrungsaufnahme mündete. Abgerundet wurde das Ganze dann durch ein gemütliches Wasserpfeifen-chill-out in Mehmet's orientalischem Teppichbasar :-) Und jetzt wartet die wohl verdiente Nachtruhe in unserer Herberge, nur einen Steinwurf entfernt von der Blauen Moschee. Gute Nacht.

Ich grüße Euch alle herzlichst aus Istanbul
Bis bald, Euer David

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Donnerstag, Dezember 08, 2005

 

Geplante Reiseroute

Hier noch einmal die aktuelle Reiseroute in grafischer Form.
Ob es wirklich genau so kommen wird, weiß keiner so richtig. Aber sieht jedenfalls mal ganz lustig aus :)


 

Es geht los!!

Am Samstag ist es tatsächlich soweit. Um 10.57 Uhr geht mein Zug von Freiburg nach München. Dort fährt dann um 18 Uhr ein Bus ab, der mich in 2 Tagen Non-Stop direkt nach Istanbul bringen wird. Ich kanns noch gar nicht so richtig glauben - aber beim Anblick der Tickets bleibt mir wohl nichts anderes übrig :)
Marius ist schon am Dienstag mit der Spedition seines Onkels losgefahren. Es bleibt zu hoffen, dass wir uns auch wirklich treffen am Zielort. Die Vorkehrungen dazu haben wir jedenfalls getroffen.

Die weitere Reise führt uns dann durch den Iran, Pakistan nach Indien, wo wir dann wohl endgültig den Winter hinter uns lassen werden. Danach wollen wir über Thailand, Malaysia und Indonesien bis nach Australien gelangen und das alles, ohne zu fliegen. Was Jules Vernes in 80 Tagen kann, ... :-)
Das einzige Land, welches wir voraussichtlich nicht auf dem Landweg durchreisen können, ist Burma (Myanmar). Die Alternative wäre demnach ein Flug von Calcutta nach Bangkok. Aber mal sehen, was der Herr mit uns so vorhat. Eines ist gewiss, bei aller Planung und Voraussicht, auf solch einer Reise passiert so viel Unvorhergesehenes, dass man von Tag zu Tag gespannt sein darf, wo es einen hinspült :-) An bleibenden Eindrücken und großartigen Erfahrungen wird es jedenfalls nicht mangeln. Und wir werden unser Bestes tun, euch auf dem Laufenden zu halten.

Aber vorerst soll es das gewesen sein, denn es warten noch so unwichtige Dinge wie Zimmer ausräumen, Geld wechseln und Packen auf mich :) Und für alle Freiburger: Wer Lust und Zeit hat, kommt am Freitagabend einfach ins Ruefetto zur „Fruit Roll“. Dort wird noch einmal so richtig abgehottet, auf dass ich in dem blöden Bus auch wenigstens ordentlich schlafen kann.

Seid viel gegrüßt

David



Samstag, Dezember 03, 2005

 

Eine Idee entsteht

So fing alles an :-)

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