Sonntag, Dezember 18, 2005

 

Iran, Teheran, Oli Kahn

"Zu Gast bei Freunden" - das WM-Motto 2006 scheint sich auch hier schon herumgesprochen zu haben. Oder vielleicht war es ja auch gerade umgekehrt. Die Iraner sind jedenfalls ein unglaublich zuvorkommendes und gastfreundliches Volk. Aber dazu mehr später. Zurück zum Fußball. Das Thema bildet den zentralen Gesprächsstoff, sei es im Taxi, auf dem Basar oder auf der Straße. Und die Expertise ist verblüffend. Wie wird nochmal die Allianzarena abbezahlt, nachdem 1860 jetzt abgestiegen ist, die eigentlich mit Bayern 50/50 machen wollten :-) Grenzerfahrungen meines Wissens!
Ganz ähnliche Erfahrungen machen wir beide im Teheraner Verkehr. Es ist DER HAMMER. Ein sensationelles Chaos. Man schwebt praktisch in ständiger Lebensgefahr. Beim Überqueren der Ampel, die übrigens in großen Ziffern von 20 Sekunden runtergezählt wird, hat man eigentlich nur eine Chance: Das machen, was alle anderen machen - irgendwie durch den Verkehr durchschwimmen, ohne dabei nach links und rechts zu schauen.

Aber noch kurz zum Wesentlichen des Iran-Tages Nr.1: Direkt nach der Ankunft sind wir mit einer Mörderschrottmühle von Taxi nach Tajrish im Norden der Stadt gefahren, wo wir uns mit Miriam und Heike, zwei Freiburger Islamistik Studentinnen im Auslandsemester, verabredet hatten. Sauwitzige Angelegenheit, hier in Teheran beim Frühstück über Karthäuserstraße, UB und Kontakthüpfen zu labern :-)

Mittags waren Marius und ich dann im Basar, der gerade mal schlappe 20 Quadratkilometer misst und ohne Navigationssystem kaum zu durchqueren ist. Ein suprafreundlicher Iraner hat uns desorientierte Jungs schließlich an die Hand genommen und uns einen konzentriert-komprimierten Einblick gegeben in die komplette Historie und Beschaffenheit des Basars, Irans und des Islams. Sehr unterhaltsam. Übrigens, ganz nebenbei, wer noch einen Nomadenteppich braucht, der seinesgleichen sucht, ich wüsste da eine Adresse :-)

Den Tag rundeten wir feierlich ab mit einer herzhaften und üppigen iranischen Mahlzeit zusammen mit den Mädels, bei denen wir anschließend noch unsere verseuchte Wäsche waschen durften. Danke Euch beiden.

Und alle anderen, seid mannigfaltig gegrüßt aus dem Iran, der in keinster Weise dem entspricht, was man aus Film und Fernsehen so kennt.

Khoda hafez David

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