Sonntag, März 26, 2006

 

Unterwegs im Jurassic Park

Flores, bedeutet "Blumen" auf Portugiesisch, und zu Recht haben die kolonialen Eroberer einst diese östliche Insel Indonesiens auf diesen Namen getauft.

Das Land ist unendlich schön, reich an zahllosen Schätzen aus Flora und Fauna und überhaupt noch gänzlich naturbelassen. Man reist hier durch ein Land vor unserer Zeit, und es ist einfach nur herrlich. Überall begegnen einem die vor Seelenkraft lachenden und hübschen Gesichter, man reist durch absolut atemberaubende Landschaft, geprägt von rauchenden Vulkanen, grüngrüngrünem Dschungel und endlosen Sandstränden. Wir wandern durch traditionelle Dörfer mit Totempfählen, tauchen mit Haien und erstarren ehrführchtig vor den Komodo-Drachen. Wir sammeln Korallen, lauschen den Gitarrenklängen und den Gesängen, die an jeder Straßenecke gefeiert werden, trinken dabei Reiswein, kauen die berauschenden Beetlenüsse, und zwischendurch fahren wir stundenlange Busfahrten, die aufgrund der vorzeitlichen Topographie ausschließlich nur aus Kurven bestehen.

Flores - unverbraucht und wunderbar.

Das Highlight fand jedoch zweifelsohne am Tag eins unserer Ankunft auf Flores statt. Dort nämlich mieteten wir zusammen mit Steve, unserem Weggefährten aus Südafrika, ein Boot, welches uns durch die absolut bezaubernde Insellandschaft - welch ein geglückter Wurf der Natur - direkt nach Rinca zu dem "Komodo-Nationalpark" brachte. Auf dem Weg dorthin, als unser Kutter quasi von Delphinen und Schildkröten begleitet wurde, bekamen wir schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, was uns dort an erstaunlicher Tierwelt noch alles erwarten sollte. Auf Rinca leben nämlich die zuvor schon erwähnten Komodo-Drachen. Es handelt sich dabei um bis zu drei Meter lange fleischfressende Riesenechsen, die ganze Büffel verschlingen können.

Mit gehöriger Ehrfurcht und einen Hauch von Horror betraten wir also die Insel. Und es war wie im Jurassic Park. Die Landschaft, die Stille, die Spannung - unweigerlich kamen die Assoziationen mit diesem Spielberg- Filmmonument auf. Dann die Begegnung mit diesen ungeheuerlichen Reptilien: RIESENGROSS. Es ist wohl das nächste, was auf der Erde noch an die Dinosaurier erinnert. Völlig gebannt und verängstigt von diesen Bestien - noch eine Woche zuvor wurde einem Guide ein Stück Arm herausgebissen, und er liegt noch immer im Krankenhaus - verfolgen wir jede ihrer trügerisch langsamen Bewegungen. Es fällt mir nicht schwer zu sagen, dass es wohl einer der aufregendsten Momente meiner bisherigen Reise war.
Als wären es der Tageserlebnisse noch nicht genug, wurde unsere Rückfahrt nach Labuanbajo, dem verschlafen Fischerstädtchen, in dem wir wohnen, zusätzlich noch mit einem absolut superben Schnorchelausflug versüßt.

Blumige Grüße,

Euer David

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