Donnerstag, Januar 19, 2006

 

Der Dalai Lama

Es waren die ersten richtigen Regentage unserer Reise, und so blieb die überwältigende Sicht auf die gewaltige Kulisse des Himalajas leider beschränkt auf unsere Anreise. Der nicht enden wollende Dauerregen am ersten Tag in McLoud Ganj zwang uns regelrecht dazu, in unserem Backpacker zu bleiben.

Dies war im Nachhinein jedoch eine wirklich gute Sache, weil man endlich einmal Zeit hatte, etwas zu sich zu kommen, um sich zu organisieren, zu entspannen und einfach auch nur zu lesen. Außerdem kam hier zum ersten Mal eine weitere wichtige Komponente des Reisens hinzu, das Treffen vieler anderer Backpacker. Man kann es sehen, wie man will. Es ist zwar einerseits wunderschön, wenn man wie wir bisher mehr oder weniger ganz alleine unterwegs ist. Es kommt dann an diesen fernen Orten das Gefühl auf, ein ganz besonderes Privileg zu haben, reisen zu dürfen. Die andere Seite, nämlich die Begegnung und der Austausch mit anderen Reisenden, ist aber nicht minder berreichernd.

So kamen wir in unserem Backpacker in Kontakt mit vielen interssanten Menschen, die allesamt viel zu erzählen hatten. Zwei Mädels aus Kalifornien berichteten z.B. von ihrem schrecklichen Tsunamierlebnis in Thailand und ihrer spontanen dreimonatigen Volunteersarbeit in den betroffenen Gebieten. Ein anderer Typ ist schon seit 6 Monaten unterwegs mit nur einer kleinen Tragetasche, während eine 70-jährige Amerikanerin in den nächsten 10 Jahren hier in Indien zu ihrer spirituellen Mitte finden will. Und so sitzt man zusammen, steht in regem Austausch und findet viel Gefallen daran.

Am zweiten Tag hatte ich dann allerdings ein Erlebnis der ganz besonderen Sorte. Ich sah den Dalai Lama!!! Er war ganz unerwartet und kurzfristig von einer seiner vielen Reisen zurückgekehrt. Ich saß mit einer kleinen Gruppe von Amis in einem kleinen Teehaus, während auf der schmalen und steilen Hauptstraße eine seltsame Nervosität herrschte. Plötzlich ging das Gerücht herum, der Dalai Lama würde jeder Zeit hier durchfahren auf dem Weg zu seiner Resisdenz. Und just in dem Moment, als ich mich zur Straße drehte, rauschte er, begleitet von einigen Eskortefahrzeugen, winkend vorbei. Es war nur ein Bruchteil einer Sekunde, den alle anderen unserer Gruppe verschlafen hatten, aber er wird mir wohl in ewiger Erinnerung bleiben. What are the odds??

Free Tibet
Euer David

Foto: http://en.wikipedia.org/wiki/Image:HH_wave.jpg



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