Freitag, Juli 20, 2007
Ozin3 - Ohne Flugzeug von Freiburg nach Australien
Im "Archiv" findet ihr nun die Reiseberichte jeweils in umgekehrter Reihenfolge. Viel Spaß beim Lesen und beim Wegsinken in ferne Länder und Welten. Wir hoffen ihr habt genauso viel Freude daran, wie wir es während unserer ganzen Reise hatten. Es war wirklich einzigartig wunderbar.
Sonntag, April 08, 2007
Diaabend Videos online
Viel Spaß damit!
Sonntag, April 09, 2006
Die Reiseroute
Bild: www.wikipedia.de
Labels: Australien, Bangladesh, Indien, Indonesien, Iran, Malaysia, Myanmar, Pakistan, Singapur, Thailand, Türkei, Überland, Weltreise
Samstag, April 01, 2006
Am anderen Ende der Welt
Und könnte man sich überhaupt einen schöneren, einen würdigeren Ort ausmalen, um eine solche Reise zu schließen, als hier, mitten im Herzen von Flores, der Blume Indonesiens, einen passenderen Ort, als hier in Ende? Wir beide sind uns jedenfalls mit leuchtenden Augen einig, dies ist der perfekte Wendepunkt - alles ist stimmig, alles ist schön.
"Ende", mit seiner gleichnamigen Hauptstadt, so heißt einer der dreizehn Regierungsbezirke auf Flores, dessen ganzer Stolz der sagenumwobene Vulkan Kelimutu ist. Dort, an dessen Fuße, in dem kleinen verschlafenen Örtchen Moni, haben wir uns niedergelassen und Ruhe einkehren lassen, Ruhe, um auch wirklich begreifen zu können.
Begreifen sollten wir schließlich auch: Am dritten Tag nach unserer Ankunft um vier Uhr in der Früh brachen wir auf, um ganz oben auf dem Kelimutu dem Sonnenaufgang zu begegnen. Das Panorama, welches uns dort erwartete, war wieder einmal atemberaubend und sagenhaft. Drei große Kraterseen, die aufgrund ihres sich verändernden Mineralgehalts nahezu täglich eine andere Farbe annehmen können - in unserem Falle hellstes Türkis, Pechschwarz und braun - herrschen dem verzaubernden Landschaftsbild vor und sind ein unfehlbarer Blickfang. Im Hintergrund gipfeln die Spitzen ferner Vulkane und die See umarmt von beiden Seiten her die blühende Schönheit dieser Insel.
Entzündet von den ersten hereinfallenden Sonnenstrahlen und ganz melancholisch beim Lauschen der sehnsuchtsvollen Südseegesänge, die ich gestern Abend aufgenommen habe in dem kleinen Kreise Jugendlicher, die für die Probe ihres Osterdramas im Gemeindehaus versammelt waren und sich mit Seelenkräften, mit ihren glückverheißenden Lachen, ihren hellen, durchdringenden Augen und aus voller Brust in die Unvergesslichkeit meiner Erinnerung gesungen hatten, rührte es mich schon da gewaltig von innen an.
Kein Halten gab es dann allerdings mehr, als Marius und ich uns, in gesteigerter Klarheit der Bedeutung und der Symbolik dieses Ortes und dieses Momentes bewusst, einander die Hände fassten und in bangem, feierlichem Abschiedsgefühl einmal das Gipfelkreuz, den Umkehrpunkt umkreisten. Unweigerlich quollen die Tränen in uns auf, und übermannt und überwältigt sahen wir uns gegenseitig vielsagend in die Augen. Dieser Moment hatte mitten ins Lebendige getroffen.
Nach einer ewig währenden Minute des Nichtscheidenwollens war uns beiden jedoch klar, wir müssten nun loslassen. Und voller Wehmut und gleichzeitig voller Glück taten wir dies. Wortlos, jeder in sich versenkt, machten wir uns Arm in Arm auf den Weg zu dem nahegelegenen Treffpunkt, wo unsere "Reisekommilitonen" von heute früh bereits auf uns warteten, und wo dann bald wieder viel gelacht wurde.
Auf dem Nachhauseweg passierten wir schließlich noch eine Kaskade von Wasserfällen, die für eine willkommene Abkühlung herhalten durfte. Und wie belebend er war, der Sprung mitten durch den Sturzbach hindurch in das natürliche Wasserbecken, mindestens genauso belebend, wie gleichwohl am selben Abend der gesellige Hock in den heißen Vulkanquellen entspannend war.
Aus dem vollen Leben
Euer David
Und das Beste ist: jetzt folgt der wohlverdiente Strand- und Surfurlaub auf Bali! Yeeeyyy!! :)
P.S.: Für unsere Freunde der Chronologie: Einen Bericht über unsere wilde Fahrt durch halb Indonsesien mit einem Colatransporter, hat Marius weiter unten noch nachgetragen. Dig it :)
Labels: Indonesien
Sonntag, März 26, 2006
Unterwegs im Jurassic Park
Das Land ist unendlich schön, reich an zahllosen Schätzen aus Flora und Fauna und überhaupt noch gänzlich naturbelassen. Man reist hier durch ein Land vor unserer Zeit, und es ist einfach nur herrlich. Überall begegnen einem die vor Seelenkraft lachenden und hübschen Gesichter, man reist durch absolut atemberaubende Landschaft, geprägt von rauchenden Vulkanen, grüngrüngrünem Dschungel und endlosen Sandstränden. Wir wandern durch traditionelle Dörfer mit Totempfählen, tauchen mit Haien und erstarren ehrführchtig vor den Komodo-Drachen. Wir sammeln Korallen, lauschen den Gitarrenklängen und den Gesängen, die an jeder Straßenecke gefeiert werden, trinken dabei Reiswein, kauen die berauschenden Beetlenüsse, und zwischendurch fahren wir stundenlange Busfahrten, die aufgrund der vorzeitlichen Topographie ausschließlich nur aus Kurven bestehen.
Flores - unverbraucht und wunderbar.
Das Highlight fand jedoch zweifelsohne am Tag eins unserer Ankunft auf Flores statt. Dort nämlich mieteten wir zusammen mit Steve, unserem Weggefährten aus Südafrika, ein Boot, welches uns durch die absolut bezaubernde Insellandschaft - welch ein geglückter Wurf der Natur - direkt nach Rinca zu dem "Komodo-Nationalpark" brachte. Auf dem Weg dorthin, als unser Kutter quasi von Delphinen und Schildkröten begleitet wurde, bekamen wir schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, was uns dort an erstaunlicher Tierwelt noch alles erwarten sollte. Auf Rinca leben nämlich die zuvor schon erwähnten Komodo-Drachen. Es handelt sich dabei um bis zu drei Meter lange fleischfressende Riesenechsen, die ganze Büffel verschlingen können.
Mit gehöriger Ehrfurcht und einen Hauch von Horror betraten wir also die Insel. Und es war wie im Jurassic Park. Die Landschaft, die Stille, die Spannung - unweigerlich kamen die Assoziationen mit diesem Spielberg- Filmmonument auf. Dann die Begegnung mit diesen ungeheuerlichen Reptilien: RIESENGROSS. Es ist wohl das nächste, was auf der Erde noch an die Dinosaurier erinnert. Völlig gebannt und verängstigt von diesen Bestien - noch eine Woche zuvor wurde einem Guide ein Stück Arm herausgebissen, und er liegt noch immer im Krankenhaus - verfolgen wir jede ihrer trügerisch langsamen Bewegungen. Es fällt mir nicht schwer zu sagen, dass es wohl einer der aufregendsten Momente meiner bisherigen Reise war.
Als wären es der Tageserlebnisse noch nicht genug, wurde unsere Rückfahrt nach Labuanbajo, dem verschlafen Fischerstädtchen, in dem wir wohnen, zusätzlich noch mit einem absolut superben Schnorchelausflug versüßt.
Blumige Grüße,
Euer David
Labels: Indonesien
Mit dem Colalaster auf eine Insel in einer anderen Zeit
Und so schipperten wir glücklich und zufrieden los vorerst mit dem Fährschiff in die Nacht dem vier Stunden entfernten Lombok entgegen, von wo aus wir mit dem Laster die eigentliche Fahrt beginnen wollten. Dort angekommen bemerkten David und ich dann "hautnah", dass wir offentsichtlich nicht die einzigen waren, die den Colalaster gebucht hatten. Denn es galt nun, insgesamt sechs Personen im nun doch etwas winzig erscheinenden Fahrerhäuschen unterzubringen. Wir, drei Indonesier plus David und ich, sowie der Fahrer kneteten und falteten unsere Körper, bis wir schließlich bereit waren, für die bevorstehende 20-stündige Fahrt durch die im Cockpit äußerst schwül erscheinende Sommernacht. Wir hätten uns dabei sicher alle sehr gerne mehr unterhalten, doch da David und ich kein Indonesisch sprechen, und für eine ausschweifende Gebärdensprache eindeutig zu wenig Platz war, blieb uns allen nur die Sprache, die jeder versteht, die des verschmitzten einander Angrinsens und die des höflich einander Zulächelns :)
Als wir nach einer weiteren Fährfahrt unseren Trip in Sumbawa fortsetzten, und unser Limonadenlaster dort von Schlagloch zu Schlagloch schaukelte, war, als hätten wir eine Zeitreise unternommen. Wir eierten und schwankten auf der vom Monsun aufgeweichten Matschstraße durch den Dschungel Sumbawas, die, wie David und ich völlig fassungslos feststellten, die einzige Ostwestverbindung der gesamten 400 km breiten Insel ist. Wir bremsten für Kühe, Ziegen, Schafe und Fußbälle, fuhren vorbei an Schilfhütten, Wasserbüffeln, quietschenden Affen und Reisfeldern und wunderten uns immer wieder, wo all die fröhlich im nirgendwo am Straßenrand spazierenden Kinder wohl eine Schule finden wollten. Es war ein völlig surreales Bild, das noch durch die vielen selbstgebastelten Pferdekutschen, die uns entgegenkamen, verstärkt wurde. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf der Farm der zwei mitreisenden Einheimischen angekommen (sie bestand aus zwei Schilfhütten und einer Bambusveranda), machten wir erst einmal Pause. Und David und ich wurden gleich mit allen möglichen exotischen Früchten sowie einem eigens für uns arrangierten Hahnenkampf!!!! äußerst freundlich in dieser für uns bisher völlig unbekannten Welt begrüßt.
Als wir nach der 24-stündigen Zeitreise in Bima ankamen, durften sich unsere gebrochenen Glieder dann schließlich noch am täglichen Wahnsinn des öffentlichen Nahverkehrs erfreuen: Wir fuhren zu 17.!!! im MINIbus, wobei die Frauen, die sich nicht gerade übergaben oder Kinder stillten, vor jeder rasant angefahrenen Kurve Stoßgebete zu ihrem jeweiligen Stammesgott in den Abendhimmel ausstießen. Am Ziel angekommen klapperten wir weiter mit der Pferdekutsche an den Hafen, wo die nächste Fähre schon auf uns wartete.
Mit vielen Grüßen aus Sumbawa
euer marius
Foto: Kinder an und auf dem Schulbus von Sumbawa
Labels: Indonesien
Dienstag, März 21, 2006
Bromo - Sublim
"Das Sublime bzw. Erhabene ist mit dem Gefühl von Unerreichbarkeit und Unermesslichkeit verbunden. Es löst Erstaunen aus, das mit Ehrfurcht verbunden ist" (Wikipedia). Ehrfürchtig, wahrhaftig standen wir da und waren mindestens völlig überwältigt von dem gewaltigen Vulkangespann, welches sich auf 2700 Metern Höhe Richtung Himmel streckt.
Am ersten Morgen nach unserer Ankunft brachen Marius und ich um 3.30 Uhr in finsterer Nacht auf und machten uns auf den einstündigen Weg, von unserem Guesthouse (welches genialerweise direkt am gigantischen äußeren Kraterrand stand) hinunter durch den Hauptkrater und dann wieder hinauf auf den Vulkankegel des Mt.Bromo, um von dort den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war der Himmel voller schwarzer Wolken der ausklingenden Regenzeit, so dass ein Bilderbuchsonnenaufgang nicht in Frage kam. Dennoch harrten wir aus auf dem schmalen, im Radius jedoch riesigen Grat, und warteten auf das hereinbrechende Tageslicht.
Angerührt von der geheimnisvollen und fast schon heiligen Atmosphäre wie die eines fernen Sternes, zückte ich meinen Musikstab, lauschte Grönemeyers "Der Mond ist aufgegangen" und blickte andächtig in die schwindende Nacht. Und im selben Moment, als die letzten Akkorde des Liedes ausklangen, schimmerten urplötzlich zwei Ahnungen von Sonnenstrahlen in vager, warmer Morgenröte über das mit einem Mal zu sehende majestätische Lavafeld herein, nur um einige Sekunden später genauso schnell für immer und ewig wieder zu verschwinden. Was blieb, war das graukalte Licht der Dämmerung, die sie ab dann immer weiter ausleuchtete, diese aschfahle Weite, immer wieder unterbrochen von den zerklüfteten Furchen und Schneisen der Verwüstung einstiger Eruptionen, und sie glitzerte und spiegelte auf den zu glattem Stein gewordenen Ascheflächen in hellem Grau den dämmernden Morgenhimmel wider - Sublim!
Ich könnte noch ewig philosophieren und schwärmen von diesem wundersamen und magischen Moment, aber ich übergebe ihn an dieser Stelle einfach der Fantasie eines jeden, der dies durchliest.
Im weiteren Tagesverlauf klärte der Himmel dann glücklicherweise etwas auf, und wir kamen bei unserer Tageswanderung in, um, und mitten durch den Mt.Bromo aus dem Staunen fast nicht mehr heraus.
Das Besondere an dieser Gegend ist, dass sie gleich drei mächtige Vulkane umfasst, die man bei klarer Sicht allesamt sehen kann. Zwei der beiden Vulkane sind noch munter aktiv, und so schwillt einem je nach Wind immer wieder der Schwefelgeruch des pausenlos dampfenden Mt. Bromo in die Nase, während man gleichzeitig im 20-Minutentakt von oben herab von feinen Ascheteilchen beschneit und bestäubt wird. In diesem Rhythmus nämlich rülpst der Mt. Semeru regelmäßig seine kleinen Auswürfe herauf und überlässt sie den Armen des steten Windes, der deren Partikel dann landwärts verteilt.
Bei hellem Tageslicht und bei relativ klarer Sicht noch ein zweites Mal den Bromo zu besteigen und auf dessen Kraterrand zu stehen, bevor wir uns auf den Heimweg machten, toppte dann noch einmal alles bisher Gesehene. Ich erspare mir hierzu jedoch alle Formulierungen und verweise auf die Bilder in unserem Fotoalbum, die ein besseres Zeugnis abliefern dürften, als ich es in Worte jemals zu fassen vermag.
Überwältigt,
Euer David
Labels: Indonesien
Donnerstag, März 16, 2006
Mein erster Geburtstag auf indonesischem Gewässer
Umso schöner, dass mir dieses tolle Erlebnis, welches Marius und ich bereits schon einmal in der untergehenden Abendsonne "üben" durften, gegönnt war. Ein großer Matrosensalut geht hier an den Kapitän und die gesamte Brücken-Crew unseres 1300 Seelendampfers, die uns so herzlich willkommend in ihrer Mitte aufnahm und mir diesen unvergesslichen Geburtstagsmoment bescherte.
Nicht minder genial war der weitere Verlauf meines Ehrentages. Gemeinsam mit Marius und Laurence, einem holländischen Weggefährten, hieß es nämlich am Nachmittag "Spiel, Spaß und Spannung" im Anchol Dreamland. In einen Freizeitpark zu gehen, ist vielleicht nicht das Naheliegendste, was einem in den Sinn kommt, wenn man zum ersten Mal in einer Stadt wie Jakarta den Fuß aufsetzt. Aber dieser ausgefallene Wunsch wurde am Ende von allen als ein voller Erfolg verabschiedet. Nicht nur säbelten wir mit der Achterbahn durch die unfassbar schwüle Luft und blickten vom Riesenrad über die Großstadt, sondern wir kamen außerdem in den Hochgenuss einer verjüngenden Erfrischungsorgie. Das große Tageslicht-Finale nämlich spielte in dem direkt benachbarten, riesigen Erlebnisschwimmbad.
Wie in den besten Gengenbacher Freibadzeiten tobten wir durch die Strömungskanäle, unter die Wasserfälle, durch die Bällchenbäder und über die Sonnenterrassen. Das unbestrittene Highlight stellten jedoch die zahllosen Langdistanzrutschen dar, die wir allesamt im Sturme nahmen und daran eine Freude hatten wie eine Kuh an ihrem Kälblein :)
Mit Chlor in den Augen, Meeressalz in den Haaren und einem abschließenden Bier in den Kiemen ließ es sich sehr glücklich schlafen.
Euer David
Labels: Indonesien
Mittwoch, März 15, 2006
Mit dem Pelni-Schiff nach Jakarta
Ab Singapore war mit Festland aber erstmal Schluss, und so mussten David und ich (wieder gemeinsam unterwegs) uns überlegen, wie wir uns die nächsten ca. 1050 km bis Java über Wasser halten könnten. 'Mit einem Schiff von Pelni' lautete die einzig nicht fliegende Antwort, und so checkten wir bereits am Vorabend des Ablegens in der Economy-Class der Dobonsolo, einem riesigen Passagierschiff, ein.
Da lagen wir nun tief unten im Bauch des Schiffes, dicht gedrängt auf ordentlich aufgestellten Holzpritschen zusammen mit ca. 1200 nichteuropäischen Reisenden, welche ebenfalls die 28-stündige Schiffsreise auf kleinstem Raum der Schlafunterkunft in Angriff nahmen.Mitten unter all den Menschen der 'Unterklasse', darunter viele Familien und Kettenalleswegraucher, mussten David und ich unweigerlich und unentwegt schmunzelnd an Leonardo DiCaprio denken, welcher auf der Titanic in gleicher Umgebung hauste, bevor er begann, an Deck umher zu streunen, um das Schiff zu erobern.
So zogen auch wir los über die Decks und durch die Gänge und suchten nach Abwechlung. Die kam auch zur Genüge, denn aufgrund unserer europäischen Erscheinung fielen wir beide sowie Laurence aus Holland, den wir an Deck trafen, auf wie bunte Hunde und wurden von allen Seiten mit einem freundlichen "Hey Mister" oder "Hello my Friend" begrüßt, bevor man uns nach unserer Herkunft und unseren Reiseplänen etc. befragte. Auch die Schiffscrew schien sich der Besonderheit ihrer "Fracht" bewusst zu sein, denn es dauerte nicht lange, bis wir eine Einladung zum Besuch der Kommandobrücke des riesigen Schiffes erhielten. Dort angekommen erklärte uns der diensthabende Offizier bei Tee und Spritzgebäck sichtlich erfreut über die Abwechslung alle Details der dortigen Apparaturen und des gesamten Schiffes. Wir lungerten so noch etliche Zeit auf der Brücke herum, und nachdem David die im Deutschen verfasste "Isotemp-Glasverbund-Hitzeschutzausrüstung-2000-Gebrauchsanweisung" für den dritten Offizier ins Englische übersetzt hatte, erhielten wir Passierscheine für beinahe das gesamte Schiff, welche wir als Erstes dafür verwendeten, die "Leonardo-DiCaprio-am-Bug-der-Titanic"-Szene nachzustellen.
Ein weiteres Highlight nach dem Hineinfeiern in Davids Geburtstag, erlebten wir, als wir am Folgetag der erneuten Einladung eines Schiffsoffiziers nachkamen, das Einlaufen des Schiffes von der Kommandobrücke aus zu beobachten. Dort war nämlich von der Lockerheit des Vortages nichts mehr zu spüren. Die Brücke war mit Offizieren und Steuermännern(-frauen) voll besetzt, alle höchst konzentriert auf ihren Posten, um den 3800-Tonnen-Koloss in den von der See aus winzig wirkenden Hafen Jakartas scheinbar millimetergenau zu manövrieren. Echte Maßarbeit!
Als das Schiff mitten im engen Hafen nach einer tollkühn wirkenden 180-Grad-Drehung am vorgesehenen Anlegeplatz geparkt hatte, ging es hinaus ins Gefecht, unseren Weg durch die Menschenmassen von Jakartas Hafen bahnend, um dort im wilden Treiben unsere Reise wieder auf dem Landweg fortzusetzen.
Mit vielen Grüßen, Ahoi,
euer marius
Labels: Indonesien
Die laengste Bratwurst von Singapore
Bevor es zu alledem jedoch kommen konnte, sollte ich noch einen kleinen Schwank zu der Anfahrt nach Singapore verlieren. Ich kam im Nachtbus von Kuala Lumpur gemeinsam mit meinen zwei norwegischen Wegbegleiterinnen, mit denen ich die letzten Tage gereist war. An der Grenze wurden wir aus dem Bus in die Zollgebäude von Malaysia und Singapore entlassen, um dann jeweils am anderen Ende mit den Stempeln im Pass wieder aufgesammelt zu werden.
Nachdem allerdings im Singapore Zoll genau vor uns eine Armee Chinesen die Schalter stürmte, dauerte es seine Zeit, bis wir endlich durch waren. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, als wir feststellen mussten, dass es dem Busfahrer offensichtlich etwas zu lange gedauert hatte. Der war nämlich samt Bus und gottlob nur wenigen unserer Utensilien einfach mal nicht mehr da, weg, ade, weitergefahren. Was für ein Spaß um 4.30 Uhr in der Früh.
Nach erster Konsternation randalierten wir dann allerdings solange wild gestikulierend und diskutierend über den Busparkplatz, bis wir schließlich von einem Bus desselben Unternehmens mitgenommen wurden und somit irgendwann in der Dämmerung doch noch ans Ziel gelangten.
Kurioserweise war Marius in derselben Nacht in einem anderen Bus zu einer anderen Uhrzeit quasi das allerselbe zugestoßen, wie wir am nächsten Morgen bei unserem erneuten Wiedersehen erfahren durften. Er allerdings musste den ganzen Weg zwischen den beiden Grenzen mittels eines Gewaltmarsches (7km) zu Fuß zurücklegen, weil er sich vor der Einreise nach Singapore nachträglich noch den Ausreisestempel von Malaysia organisieren musste, den er im Bus verschlafen hatte. Keine Frage, dass auch sein Bus längst über alle Berge (die es in Singapore eigentlich gar nicht gibt) war.
Singapore ist übrigens eine wirklich sensationell saubere und geordnete Stadt. Alles hier ist geradlinig, korrekt, penibel, pünktlich, lackiert und ordentlich, ohne aber dabei steril zu wirken. Die Unzahl an shopping malls ist neben der eigenwilligen Architektur des Opernhaus, der pittoresken Flussbucht mit all seinen kleinen Kneipen und eben der Sauberkeit wohl das Markanteste, was Singapore ausmacht. Marius und ich stellten uns immer wieder vor, wie es wohl wäre, wenn man direkt von Delhi hier herfliegen würde - ein Maximalkontrast sondersgleichen.
Für alle Freunde der "dunklen Seite der Macht": ein besonderes Schmankerl habe ich mir gegönnt, als ich zu der riesigen "Star Wars Exhibition" ging. Dort waren Originalkostüme, Filmmodelle, Figuren, Hintergrundinfos, Screenshots... kurzum alles ausgestellt, was ein Jedi-Herz sich nur wünschen könnte. Für zwei Stunden war ich wieder ganz Kind.
May the force be with you!
David
Labels: Singapur
Freitag, März 10, 2006
Auf geht's Fussballfans
Ich erwischte im Aufzug dieses Rieseneinkaufzentrums nämlich den falschen Knopf und landete direkt in dem Stockwerk, in dem sich die integrierte Achterbahn und das größte Imax-Kino in Südostasien befindet. Von den unerwarteten Zuschauermassen angezogen, die sich dort vor dem Eingang tümmelten, stolperte ich zufällig in einen äußerst einzigartiges Event.
Genau heute nämlich war der originale Weltcup-Pokal, welcher sich im Vorfeld der WM derzeit ebenfalls auf einer kleinen Weltreise befindet, in Kuala Lumpur zu Besuch und der Öffentlichkeit zugänglich. Ich hatte zwar keine Eintrittskarten aber stellte mich einfach mal dumm dazu und, schwupps, stand ich auf einmal keine 20 cm entfernt von dem edlen Pokal. Ist das zu fassen? Ich stehe genau vor der Trophäe, die in ein paar Monaten doch hoffentlich unsere geliebte Nationalmannschaft in den Händen halten wird. Ein Foto gab es dann noch "für umme" obendrauf, und damit mir diese Geschichte auch jemand glaubt, stelle ich dieses doch gleich mal ganz stolz zur Schau :)
In diesem Sinne, "Fußball vor, noch ein Tor!"
Labels: Malaysia
Donnerstag, März 09, 2006
Vom gruenen Dschungel in den Grosstadtdschungel
Die Dimension dieses Gebäudes wird einem dann so richtig klar, wenn man plötzlich vor dem Freizeitpark steht (inklusive Achterbahn), welcher sich komplett innerhalb des Gebäudes befindet. Der helle Wahn.
Nicht weniger beeindruckend sind natürlich die Petrona Towers, auf deren Verbindungsbrücke wir uns heute früh in schwindelerregender Höhe bewegt haben.
Ein weiterer Koloss befindet sich ca. 15 km außerhalb der Stadt bei der ebenso kolossalen Batu Höhle. Dieses Mal handelt es sich um eine überdimensionale und absolut überwältigend große Hindustatue, die in goldenem Kleid vor dem Fels aufragt.
Die üblichen Verdächtigen wie Chinatown, Little India und die heiligen Stätten aller erdenklichen Religionen sind selbstverständlich auch lebhaft und pulsierend vertreten und runden das tolle Gesamtbild dieser Stadt ab. Jetzt warte ich noch den täglich pünktlich um 17 Uhr einsetzenden Regen ab und werde dann lecker Essen gehen und den Nachtmarkt ein wenig umkrempeln, frei nach dem Motto "shop till you drop."
Überdimensionale Grüße,
Euer David
Labels: Malaysia
Mittwoch, März 08, 2006
4 Tage und 3 Naechte Regenwaldsymphonie mit Schokokuchen zum Abschied :)
So haben wir zum Beispiel eine nicht auf der Karte eingezeichnete Regenwaldsiedlung voller Ureinwohner gefunden und festgestellen müssen, dass wir dort alles andere als willkommen waren. Danach wäre ich in einer Höhle fast an einem Herzinfarkt gestorben, als urplötzlich hunderte von Fledermäusen um mich herumflogen und mich am Kopf streiften. Peter hat eventuell den inoffiziellen Weltrekord im "Blutekel mit der Wade aufsammeln" errungen. Wir haben nachts voller Verzückung in der Beobachtungsbaracke "BunBun Yong" im vierten Stockwerk der Regenwaldsymphonie gelauscht und Wild beim Trinken beobachtet. Dann haben uns die Ratten das Essen für fast zwei volle Tage weggefuttert usw. usw. Es waren tausend abenteuerliche Ereignisse, eine herrliche Zeit.
Einen Höhepunkt (für mich leider im negativen Sinn) möchte ich euch aber dennoch zum besten geben: Als ich nämlich am Morgen des vierten Tages äußerst vergnügt feststellte, dass unsere Lebensmittel von den Ratten über die Nacht hinweg verschont wurden und unsere aufwendige "Rattenabwehrkonstruktion" anscheinend funktioniert hatte, öffnete ich beim diffusen Licht im Unterholz des Dschungels rasch den köstlichen, eingeschweißten Schokokuchen um sogleich genussvoll hineinzubeißen. "Hamm....mmh" aber auch sogleich: "Aeh, Bäh, würg, kotz, igitt, pfui Deifel", spuckte und würgte ich Sekundenbruchteile später durch den Wald und brach den Bissen und alles, was ich noch nicht geschluckt hatte, wieder aus mir heraus. Ich hatte urplötzlich einen fürchterlich bleiernen und unheimlich säuerlichen Geschmack im Mund, und um meinen Mund herum krabbelte und kitzelte es wie wild. Furchtbar. So schnell es ging, spülte ich mir mit allem Trinkwasser, das wir noch hatten den Mund, rieb mir das beißende Gesicht und versuchte, meine Geschmacksnerven wieder zu beruhigen. Mit geringem Erfolg! Der Geschmack wurde durch das Wasser nur sehr langsam besser und dafür noch viel cremiger und anfangs sogar noch unerträglicher. Ich sage euch, es war fürchterlich eklig, und ich wusste ja noch gar nicht, was eigentlich gerade mit mir passiert war. Ich wusste nur, dass ich in etwas fürchterlich Ekliges gebissen hatte, was wie Feuer in meinem Mund brannte. Erst als ich mich langsam wieder beruhigte und den Schokokuchen auf dem Boden sah, begriff ich den Grund für meine Leiden. Die gesamte Schokofüllung des Kuchens bestand eigentlich nur noch aus abertausenden kleinen roten Ameisen, die aus ihm wie verrückt herauskrabbelten. Puh, war das eklig. Glücklicherweise war dies jedoch die einzige unangenehme Überraschung an diesem Tag.
Wieder gut in der Zivlisation Kuala Lumpurs angekommen,
euer marius
Labels: Malaysia
Unterwegs im Dschungel - Teil 2
Die Nacht auf der Holzpritsche in der Beobachtungsbaracke war eher unangenehm, wie auch die morgendliche Erkenntnis, dass die zahlreichen Ratten des Nachts meinen gesamten Brotbestand aufgevespert hatten, obwohl ich meine Essensvorräte extra noch mit einen Nagel an die Wand gehängt hatte.
Auf dem Rückmarsch habe ich wie geplant dann tatsächlich noch Marius angetroffen. Ich hatte fast schon nicht mehr daran geglaubt, zumal ich mich auch auf dieser Wanderung wieder zweimal ordentlich verfranzt hatte. Aber so war die Freude umso größer, und wir feierten es auch umgehend mit einem erfrischenden Sprung in den naheliegenden Dschungelfluss.
Bald danach sollte es für beide aber schon wieder weitergehen. Für mich nach Kuala Lumpur und für Marius zwei weitere Nächte im Dschungel, bevor wir uns in Singapore erneut treffen wollten.
Aus dem Urwald,
Euer David
Labels: Malaysia
Dienstag, März 07, 2006
Unterwegs im aeltesten Dschungel der Welt - Teil I
Am selben Abend noch traf ich alle Vorbereitungen, um am nächsten Morgen startklar zu sein für meinen zweitägigen Dschungeltrek. Wasserentkeimungstabletten, genügend Essen, Decke, Lampe, und was man erfahrungsgemäß :) halt so braucht im Dschungel.
Früh morgens machte ich mich dann auf die Piste. Das "must-do" für jeden Besucher des Nationalparks ist der sogenannte "Canope-Walkway", der entsprechend gut besucht ist (auch durch mich). Und weil man ja immer so gerne von den aller "superlativsten" Fakten hört, sei an dieser Stelle gesagt, dass es sich hierbei um die längste Hängebrücke der Welt handeln soll. Es ist in der Tat ein imposantes Gerüst, das sich mit seinen annähernd 500 Metern und zum Teil 40 Metern über dem Boden, von Baumkrone zu Baumkrone forthangelt.
Bei dem weiteren Verlauf des Treks lichteten sich jedoch allmählich die gesichteten Besucherzahlen auf eine Population von 0,25 Stück pro Stunde. Ungefähr im selben Maße reduzierte sich leider auch die Sichtbarkeit des Trampelpfades, so dass ich mit einem Mal ziemlich verloren im Urwald stand, umgeben von den äußerst feindseligen Dornenpalmen und all der anderen unwegbaren Flora. Glücklicherweise rauschte in der Ferne der Fluss, der meiner Orientierung durchaus im positiven Sinne beiträglich war.
Kurz bevor ich wieder den Pfad erreichte, gab es jedoch eine ernsthafte Schrecksekunde. Denn während ich so meinen Weg durchs Gebüsch bahnte, dabei immer wieder Palmblätter und Farne zur Seite schiebend, saß da urplötzlich eine giftgrüne Schlange zusammengekringelt direkt vor mir auf einem Blatt und sonnte sich. Ihr macht Euch kein Bild, was für einen Satz ich nach hinten machte und vor allem, mit welch einem Soundtrack ich diesen untermalte. Ich bin echt zu Tode erschrocken und habe einen gellenden Schrei losgelassen, zumal ich ja nur eine Sekunde davon entfernt war, genau dieses Blatt samt Schlange zur Seite zu schieben. Wie ich zu meiner Beruhigung später noch erfahren sollte, handelte es sich dabei höchstwahrscheinlich um eine äußerst giftige Viper, die einen Menschen mit zwei Bissen ziemlich sicher um die Ecke bringt.
Glücklich, mich fünf Minuten und ein Schlangenfoto später wieder auf dem Weg zu finden, ging es auf die letzten Meter in Richtung "Bumbum Kubang", einer kleinen Beobachtungshütte, welche gleichzeitig auch als Übernachtungsmöglichkeit dient für die wenigen Besucher, die sich hierher verirren. Ich war mittlerweile absolut patschnass von der unmenschlichen und gottlosen Schwüle und freute mich durchaus erheblich auf die bevorstehende Zufuhr der chinesischen Nudelsuppe, die in meinem Rucksack auf ihre Vernichtung wartete.
Abenteuerliche Grüße
David
Labels: Malaysia
Freitag, März 03, 2006
Die Teeplantagen der Cameron Highlands
Am Folgetag ging es jedoch bereits schon wieder weiter zu den Cameron Highlands. Ein 1500 Meter hochgelegenes Gebiet, das sich der unglaublichen Schwüle überall sonst im Land entzieht, und dessen Besonderheit die riesigen Tee- und Erdbeerplantagen sind. Ein einzigartiger Augenschmaus ist es, über die wogenden Plantagen zu blicken und das satte und saftige Grün förmlich aufzusaugen, dabei immer den würzigen Geruch der Teepflanzen in den Nüstern.
Marius und ich machten uns gleich am ersten Tag auf zu einem anspruchsvollen Trek durch den Dschungel, den es überall dort gibt, wo eben keine Plantagen stehen. Wenn auch anstrengend, so war es dennoch ein herrlicher Tag, der mit seinen berauschenden Aussichten und dem faszinierenden Urwald begeisterte. Völlig infiziert vom Dschungelfieber schnappte ich mir irgendwann eine Liane und schwang sie eine Runde hin und her. Nach der Bestätigung der vermeintlichen Stabilität dieser Aufhängung erhöhte ich den Schwierigkeitsgrad und auch das Gefälle um ein paar Grad und griff dann mit vollem Elan in die Liane. Ich hätte es mir wohl auch vorher schon denken können, dass es passiert. Jedenfalls gab die Liane in der Hälfte der Flugbahn urplötzlich nach, und ich krachte kopfüber ins Dschungeldickicht. Keine Frage, dass Marius fast runterbrach vor Lachen und ich nicht weniger.
In diesem Sinne, lachende Grüße
Euer Mogli und Tarzan
P.S.: Es gibt Fotoupdates von den Sonnenuntergängen in Ko Phangan.
Labels: Malaysia
Hoehlenklettern zum Strand
So sollte es der Tag meines Jungfernkletterns werden und das gleich im Mekka aller Felsenhänger und Magnesiafinger. Marius, ein mittlerweile "dorf"bekanntes Gesicht, organisierte im Handumdrehen das nötige Equipment, und dann konnte es auch schon losgehen. Zunächst mussten wir um eine Bucht herumlaufen, um dann nach 20 Minuten Strandwanderung den Felsturm zu erreichen, den es zur Hälfte zu erklimmen galt. Hüftgurt angeschnallt, Karabiner eingehakt, Stirnlampe aufgesetzt, und dann ging es bergauf. Ich muss schon sagen, ein wahrhaft erhebendes Gefühl, so in der Wand zu hängen.Unterhalb leuchtet das türkisblaue Meer samt seines weißen Strandes und ringsherum ragen die skurrilen Felsformationen dieser Gegend - einfach genial und gewiss ein Highlight!
Auch wenn das Wort Highlight nur der halben Wahrheit entspricht. Denn "hoch" oben waren wir zwar schon, aber um das "Licht" sollte es von nun an schlecht bestellt sein. Es wartete nämlich eine stockfinstere Höhle auf uns, durch die wir 20 Minuten lang mit Stirnlampen bewaffnet hindurchklettern mussten. Die Belohnung war dafür phänomenal. Denn am anderen Ende gelangten wir an einen absolut herrlichen Traumstrand, der sonst nur per Boot zu erreichen ist. Die Abkühlung war ein Hochgenuss, bevor wir uns vor Sonnenuntergang wieder auf den Rückweg machten.
Euer Kletteraffe David
Labels: Thailand
Dienstag, Februar 28, 2006
Fische streicheln im Schorchelparadies
Gesagt, getan, Schnorchel gekauft, auf die Insel geschippert, und rein in die klare Suppe. Und da war sie, diese grandiose maritime Flora und Fauna des Korallenriffs von Ko Tao. Freunde, ich sage Euch, ich hatte eine Freude wie kleine Kinder sich freuten als 'Mortal Combat Deadly Alliance' endlich auf der Gamecube Konsole erschien:
Blaupunktrochen, Soldatenfische, gestreifte Schnepfenmesserfische, Steinfische, Zackenbarsche, Papageienfische, Schiffshalter, Makrelen, Barrakudas, Falterfische, Kaiserfische, Anemonenfische, Lippfische, Doktorfische, Thunfische, Feilenfische, Sailfische, Igel- und Kugelfische, Krebse, Kofferfische, und, und, und. Und ich mittendrin :) Es ist eine Sache, wenn ich zuhause meinen Wellensittich "Emig" streichle, aber es ist eine andere, wenn ich in den Weichkorallen im Golf von Thailand einen Riffbarsch am Bauch kraule :)
Die Zutraulichkeit der Fische explodiert förmlich, wenn man in Plastiktüten eingepacktes Toastbrot oder Bananen mit sich trägt. Im Nu ist man umgeben von Heeresscharen von Fischen, die in den schillerndsten und buntesten Farben durch das türkisblaue Meer leuchten - sagenhaft. Und die Moral von der Geschicht': "Hat man zu viele Fisch erkannt, ist er schon da der Sonnenbrand." :)
Nach 3 Tagen Extreme-snorkelling und Extreme-sunburning, merkte ich aber langsam, dass es wieder Zeit wurde, aufs Festland und voran zu gehen, und es umarmte mich das Reisefieber. Also machte ich mit der Nachtfähre los in Richtung Westküste, wo mich im Klettermekka von Tonsai Beach bereits Marius erwartete. Auf dem Weg dorthin hatte ich jedoch noch eine Rechnung zu begleichen.
Der Stachel des gescheiterten Versuchs, über Land durch Myanmar zu reisen, saß tief, und schon seit einigen Tagen spielte ich mit dem Gedanken, auf dem Weg an die Westküste einen so genannten Visa-Run mitzumachen. Dies machen viele Langzeitthailandurlauber, die ihre Visas verlängern müssen und zu diesem Zwecke kurz ins Ausland und dann wieder zurück nach Thailand reisen. Und so war es nicht unpraktisch, dass genau auf meiner Route ein Grenzübergang nach Myanmar lag, der allerdings nur mit Boot zu erreichen ist. Mir egal. Drei Stunden kostete mich der Umweg, dazu fünf Dollar und ein nasser Rucksack. Und dann war ich genau 10 Minuten in Myanmar. Stempel im Pass und schwups, die Länderlücke ist geschlossen, juhu :)
Lückenlose Grüße aus dem Süden
Euer David
Foto: www.wikipwdia.de
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Donnerstag, Februar 23, 2006
Deep Water Soloing
Hier hatten dann Alain aus Colorado und ich sechs geniale Tage, die wir damit verbrachten, hippelig unter Palmen zu frühstücken, danach am Strand oder im Jungel an aberwitzigen Felsstrukturen zu klettern, um uns anschließend wieder im Meer abzukühlen. Danach ging's regelmäßig zum slacklinen und chillen in eine der Strandbars unter den Palmen - es war einfach traumhaft. Dieser an sich schon paradiesische Tagesablauf wurde ab dem 7. Tage noch getoppt, als wir Matt Maddeloni trafen.
Dieser erstellte gerade ein DVD-Guidebook und drehte einen Film über das Deep Water Soloing (DWS), einer noch relativ unbekannten Form des Sportkletterns. Beim DWS klettert man ohne Seilsicherung direkt über dem Meer, um im Falle des Versagens per Sprung ins Wasser doch recht zügig wieder "abzusteigen". Falls man jedoch nicht versagt, hat man das Probelm des längsten Abfluges ins kühle Nass ;).
Als Matt uns das Angebot unterbreitete, ihn ein paar Tage bei seiner Arbeit zu begleiten und mit ihm zu klettern, offenbarte sich Alain und mir die Chance unseres Lebens. So ging es dann drei Tage lang per Longtailboat zu den Felsen raus aufs Meer, um von dort per Kajak an die Einstiege der Routen zu gelangen. Ab hier nahm das eigentliche Schauspiel seinen Lauf. Es wurde geklettert und geklettert, höher und höher soweit es irgendwie ging, bis wir uns völlig entkräftet an irgendeinem Griff festklammerten und es weder vor- noch zurückging. Da hingen wir dann zwar ohne Kraft in den Händen, aber mit einem atemberaubenden Tiefblick auf das tiefblaue Wasser unter uns - und mit butterweichen Knien vor Angst. Wir pusteten und schnauften, wimmerten um Hilfe und suchten verzweifelt nach irgendeinem Ausweg. Doch es half nichts, die Einzige Rettung war das Meer, nur leider sehr viel tiefer! So kam es dann irgendwann schließlich, als alle Kraft aufgebraucht war …"Aaaaaah…" – Plaaatsch. Die angestaute Anspannung entlud sich beim Loslassen und dem damit verbundenen Abflug in die Tiefe mit einem gewaltigen Urschrei, der selbst die besten Johnny Weißmüller Schreie um Längen überbot, bevor der Knall des Eintauchens ertönte. "Ich lebe, ich schwimme... total irre! Einfach genial! Der absolute Hammer! Wahnsinn!" Total infiziert von diesem ultimativen Kick, suchten wir uns immer höhere und ausgesetztere Routen, um diesen Wahnsinn zu wiederholen und uns immer wieder den gleichen Kick zu holen: Und immer wieder ..."Aaaaaah…" – Plaaatsch. Völlig krass! Echt, Deep Water Soloing ist das Größte und Aufregendste, was ich bisher erleben durfte und einfach herrlich genial.
Der glückliche Umstand, dass Matt mir dann noch die Erstbegehung der einfachen Variante auf die große Sintersäule des Ao Nang Towers (siehe Foto) zusprach und diese im kommenden Führer als OZIN3 (5c) betitelt werden wird, schmeichelt mir natürlich besonders :)
Mit erdbeschleunigten und adrenalingeschwängerten Grüßen aus Tonsai
euer marius
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Sonntag, Februar 19, 2006
In Memoriam - Sonnenkind
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Ela, Deine erfrischende Frohnatur und Dein herrlich ansteckendes Sonnengemüt vermisse ich noch immer und in unverblasster Art und Weise. Ganz besonders aber hier an diesem, unserem Sonnenort. Danke.
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